Zitat:
Zitat von Tzwaen
Ich persönlich finde 3 Aussagen sehr interessant und stimme diesen auch zu
1.) Aktuell wird ausschließlich auf die Infektionszahlen geschaut, was allerdings nichts über den Status des Gesamtsystems (Krankenhausauslastung, Auslastung Intensivbetten etc.) Es müsste ein neues Bewertungssystem erstellt werden, was nicht nur die Infektionszahlen berücksichtigt sondern weitere wichtige Parameter wie im letzten Satz beispielhaft genannt.
Wieso ist es schlimm wenn wir z.B. 10.000 Neuinfektionen haben, wenn diese allerdings keinerlei Auswirkung auf die Auslastung der Intensivstationen oder gar die Anzahl der Toten hat?
Laut Streek kann es nicht das Ziel sein, den Virus an sich komplett zu bekämpfen, denn das wird nie passieren, sondern wir müssen lernen mit dem Virus zu leben. Es kann auch sein, dass wir selbst in 5 Jahren keinen Impofstoff haben. Möchte man bis dahin mit solch einem Angstgefühl geschnürrt aus Infektionszahlen weiterleben?
2.) Es wird gesellschaftlich erwartet, dass die Virologen eine (richtige) Antwort auf gesellschaftliche Fragen haben. Und genau das kann ein Virologe nicht bewerten. Es ist nicht seine Hauptkompetenz zu beantworten, wie gesellschaftlich / Politisch mit dem Virus umgegangen wird.
Als Beispiel wurde genannt, dass wenn es z.B. nach einem Zahnarzt geht er rein aus seiner medizinischen Sicht Süßigkeiten nie für gut heißen würde. Ein Zahnarzt kann an einer Süßigkeit absolut nichts positives sehen. Aber trotzdem würde gesellschaftlich niemand auf die Idee kommen Süßigkeiten zu verbieten.
3.) Gesellschaftlich, auch beschleunigt durch die sozialen Netzwerke, gibt es nur noch ein Schwarz-Weiß denken. Aber genau das gibt es in der Virologie nicht.
|
Sorry, ich finde die 3 Aussagen weder interessant, noch stimme ich ihnen zu.
Zu 1.)
Ich weiß nicht, wer "ausschließlich auf die Infektionszahlen" schaut, die relevanten Leute sicherlich nicht.
Z.B. 10.000 Neuinfektionen täglich wären aus vielerlei Gründen schlimm, auch wenn dies die Krankenhäuser (noch) nicht überlasten würde:
- Folgeschäden nach beendeter Infektion
- die Nachverfolgung von Kontaktpersonen würde unmöglich
- folglich würde die Ausbreitung ohne drastische Gegenmaßnahmen immer schneller
- folglich würden auch wieder vermehrt Risikogruppen infiziert
- folglich würde das Gesudheitssystem doch überlastet und es gäbe wieder viel mehr Tote
Zu 2.)
Ich weiß nicht, wer "erwartet, dass die Virologen eine (richtige) Antwort auf gesellschaftliche Fragen haben.", die relevanten Leute sicherlich nicht.
Selbstverständlich können Virologen nur ihren Teil dazu beitragen - aber einen wichtigen Teil.
Das Beispiel mit dem Zahnarzt ist auch Quark. Natürlich weiß auch ein Zahnarzt, dass Süßigkeiten lecker sind und isst ziemlich sicher selbst welche.
Zu 3.)
Nein, es gibt nicht "nur noch ein Schwarz-Weiß denken". Das denken vielleicht Schwarz-Weiß-Denker.