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Zitat von Schwarzfahrer
@ gaehnforscher:
Vielleicht sollte ich es dabei bewenden lassen, aber Du unterstellst mir einfach zu vieles, was ich an keiner Stelle und mit keinem Wort geschrieben oder gemeint habe. Also versuche ich es nochmal verständlich zu machen:
Ich habe eigentlich nur zwei Dinge in den Raum gestellt: es gab eine Anordnung, gewisse medizinische Maßnahmen aufzuschieben, und es gab einen Fall, in dem jemand konkret in Stuttgart heimgeschickt wurde, und nicht überlebte, warum auch immer. Überhaupt nicht existiert?
Alles andere waren Fragen, Überlegungen von Zusammenhängen und möglichen Implikationen, die mich interessieren. Sind solche Fragen schon Kritik, oder habe ich gesagt, es läuft verkehrt? Sorry, ich bin nun mal kein guter Untertan, der die Anordnungen der Obrigkeit nicht hinterfragt - aber ich gebe mich mit guten Antworten dazu auch zufrieden (wie z.B. Hafus Antwort).
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Es geht nicht ums hinterfragen. Das habe ich hier auch schon getan. Es geht darum, wie Sachverhalte dargestellt werden. Klar du hinterfragst nur, aber auch Fragen können ein gewisses Maß an Wertung darstellen. Zum Beispiel hast du durch meine Fragen ja den Eindruck, dass ich gereizt wäre, sprich mich etwas stört. Dabei habe ich nur kritisch hinterfragt, weil ich halt kein guter Untertan bin, welcher die Behauptungen anderer einfach für gegeben hinnimmt.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ich glaube nicht, daß ich etwas von Unding oder vernachlässigen geschrieben hätte; daß die Anordnung eine konkrete Entscheidungssituation erzeugt hat, ist Fakt, da zu einem gewissen Zeitpunkt jemand entscheiden mußte, was aufschiebbar ist und was nicht; und das an vielen Krankenhäusern.
Nun, ich gehe davon aus (hoffe es zumindest), daß bis auf einen kleinen Teil von OPs (z.B. reine Schönheits-OPs, ggf. seltene Fehldiagnosen) unsere Medizin kaum "nicht notwendige" Eingriffe vorsieht. Es dürfte wohl eher um die Dringlichkeit gehen, was natürlich kein anderer entscheiden kann, als ein Arzt, und wofür es nicht immer objektive Kriterien geben kann, sondern einen Ermessensspielraum. Dieser wurde durch die Anordnung beeinflusst. Ob das richtig oder falsch ist, stand für mich hier nicht zur Debatte, also auch keine Kritik.
Ich habe danach gefragt, bzw. überlegt, ob und unter welchen Umständen dies der Fall sein könnte, nichts behauptet. Und zu meinem Beispiel kenne ich soviel, wie ich geschrieben habe, ohne genug zu wissen, um mutmaßen zu können, ob der Mann mit nicht abgebrochenen Behandlung hätte überleben können.
eine falsche Schlussfolgerung, da ich nie davon ausging, daß jemand anderes als ein Arzt entscheiden kann.
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Okay, anders. Es ist eine schwierige Situation der Ärzte, aber in Anbetracht der Umstände empfinde ich es als die beste Option, wenn ein Arzt vor Ort entscheidet. Alles andere waren keine Unterstellugen o.ä. , sondern sollte lediglich andere Optionen aufzeigen, wie sowas üblicherweise geregelt wird. Da bin ich ziemlich froh, dass dem nicht so ist.
Wie Hafu auch geschrieben hat fanden dazu (begünstigt durch die offene Formulierung der Anordnung) ja durchaus auch andere Operationen statt, in Kliniken, welche entsprechende Kapazitäten hatten. Darüber hinaus sind verschiedene Kliniken ja durchaus auch in Teilen auf bestimmte Fachgebiete spezialisiert. Die Patienten entsprechend zu verteilen liegt also nah. Während man in einer Klink dann auf nicht unbedingt notwendige Operationen verzichtet und sich lieber auf Atemwegserkrankungen fokussiert, kann ja anderswo trotzdem ne Blinddarm OP durchgeführt werden. Dass es zudem schwierig ist mit dem Wissen über das Coronavirus von heute über Maßnahmen aus dem Frühjahr zu diskutieren hatten wir ja hier schon ein oder zwei mal.
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Zitat von Schwarzfahrer
Wo habe ich das? Alle? Die einzelnen Betroffenen waren sicher nicht alle begeistert, meine Terminverschiebung hat mir wenig ausgemacht.
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Da zum Beispiel:
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Zitat von Schwarzfahrer
Das bringt mich auf die Frage: durfte die Regierung anordnen, daß Krankenhausplätze für potentielle Corona-Patienten frei gemacht werden? Ist das nicht auch Leben gegen Leben aubzuwägen?Auf Grund wovon darf ein (potentieller, noch gar nicht erkrankter) Corona-Patient durch Reservierung von Intensivbetten bevorzugt werden vor einem Patienten, dem jetzt die OP direkt das Leben verlängern könnte?
Aktuell werden ja die für Corona reservierten Intensivbett-Reserven sinnvollerweise reduziert. Meine Frage bezieht sich aber auf die Entscheidungen im Frühling. Weiß jemand, ob und wie das eigentlich juristisch zu rechtfertigen war?
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Entschuldige, dass ich so salop "alle" schrieb. Genau obiges fand halt in der Form einfach nicht statt, wäre aber in der Tat ein ziemliches "Unding". So würde ich es dann zumindest bezeichnen. Du hast es halt als offene Frage formuliert.
Das stellt die Situation definitiv so dar, als ob es so passiert wäre. Zu deinem Beispiel mit der Leber hast du jetzt auch schon wieder geschrieben, dass er nach Hause geschickt wurde, "
warum auch immer". Also ist eigentlich gar nicht klar, dass solche kritischen Fälle bedingt durch diese Anordnung "existieren". Vllt hat er ja auch die Leber nicht bekommen, weil halt absehbar war, dass es auch sonst schlecht um die Gesundheit bestellt ist? Wo ist da also der Bezug zum Thema mit der Anordnung?
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ich finde es merkwürdig, wenn für Dich wesentliche medizinische Eingriffe auf gleicher Bedeutungsstufe mit Sport, also Freizeit-Vergnügen stehen. Würdest Du das so auch einem Krebskranken sagen? Könnte er auch ohne Probleme irgendwo zur Chemotherapie hin?
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Wer dreht hier wem was um? Das war lediglich ein weiteres Beispiel für eine bewusst offen gehaltene Verordnung, welche mehr persönliche Verantwortung ermöglicht, was allerdings durch übertriebene Kritik und hätte wäre wenn zu einer eher bescheideneren Situation geführt hat. Komplett ohne Zuordnung einer Wertigkeit dieser Punkte. Analog finde ich es auch besser, wenn ein Arzt frei entscheiden kann, als wenn von oben fesgelegt
wäre: Operation xy findet erst mal nicht statt, weil Corona. Ich war der Meinung du wünscht mehr Entscheidungsfreiheit und Eigenverantwortung in vielen Bereichen?