Zitat:
Zitat von Hafu
In den Jahren, in denen es gelingt eine wirksame Impfung gegen die saisonal vorherrschenden influenzaviren rechtzeitig zu kreieren ..., haben wir akzeptiert, dass es ein paar tausend Influenzatote gibt und gelernt damit zu leben.
Aber es hat schon mehrere Influenzawellen in den vergangenen hundert Jahren gegeben, in denen die angebotene Impfung kaum oder zu wenig wirksam waren, die Influenzavariante gefährlicher als normal war und das Gesundheitssystem (Arztpraxen, Krankenhäuser, Intensivstationen) komplett überfordert war, so dass viele Kranke nicht mehr die Behandlung bekommen haben, die sie eigentlich benötigten.
|
Ja, es gab schon beides - und wir haben gelernt, mit beidem zu leben. Auch in den Jahren, in denen Betten in den Krankenhausfluren stehen mussten, gab es gerade mal ein-zwei betroffene Artikel, das war's dann.
Zitat:
Zitat von Hafu
Im Prinzip genau die Situation, die mit der Ausbreitung von Covid-19 im März befürchtet worden war.
|
Das klingt jetzt so, daß Covid gar nicht so schlimm wurde, wie befürchtet, also auch weniger schlimm, als die schlimmen Grippe-Jahre.
Wenn das so ist, wieso wird jetzt der enorme Aufwand getrieben, jedes kleinste Infektionsrisiko auszuschließen, während wir die Grippetoten einfach akzeptiert haben, bzw. uns mit den üblichen Maßnahmen (etwas Abstand, mehr Händewaschen, etc.) begnügt haben? Oder ist die Konsequenz, daß wir in Zunkunft jeden Winter im Teil-Lockdown mit Massen-Maskerade verbringen, im vergeblichen Bemühen, alle Grippe-Infektionen zu verhindern? Ist das ein auf Dauer funktionsfähiges Gesellschafts-Modell?
Zitat:
Zitat von Hafu
Ein Staat hat sehr wohl die Verpflichtung die Gesundheit seiner Bürger zu schützen.
Das gilt im Falle des Kampfes gegen Influenza genauso wie im Fall von Covid-19.
|
Diese Aussage ergibt quasi die Staatspflicht, in Zukunft jede Grippeepidemie mit den aktuell angewendeten Maßnahmen bei Corona zu begleiten. Hältst Du das für angemessen?
Ich bin kein Jurist, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit den Staat dazu berechtigt, zu Gunsten dieses Rechts alle anderen Grundrechte zurückzustellen, zumindest nicht bei einer Bedrohung, die nicht die Größenordnung von bisher akzeptierten Bedrohungen übersteigt. Ich hätte Verständnis dafür bei Pandemien in der Größenordnung, wie in Camus' "Die Pest" beschrieben wird - aber davon sind sogar die am schlimmsten betroffenen Ländern noch um Größenordnungen entfernt.