Zitat:
Zitat von Hafu
Ich finde es atemberaubend, wie detailliert das RKI Woche für Woche alle Daten aufbereitet.
Drosten hat in seinem letzten Podcast sich ähnlich euphorisch geäußert und war sich sicher, dass keine andere nationale Behörde derartig kleinteilig und ausführlich Woche für Woche alle Daten aufbereitet.
Da das RKI sowieso eine Bundesbehörde ist, braucht es selbstverständlich keine gesetzlichen Vorgaben, was sie alles zu veröffentlichen haben, denn dazu genügen interne Dienstanweisungen. Handelt sich bei den dortigen Infektiologischen Experten ohnehin um weisungsgebundene Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst.
Wer sich wirklich ein eigenes Bild aus den Daten machen will, der sollte sich einfach die Situationsberichte durchlesen, in denen kein "Framing" erkennbar ist und auf die Pressekonferenzen von Wieler verzichten, die natürlich nicht nur der information dienen, sondern auch die Journalisten (und die Bevölkerung) zur Vorsicht gemahnen wollen.
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Ich habe die Veränderungen zum Positiven überhaupt nicht erwähnt und gebe Dir insofern Recht in Bezug auf Deine Kritik.
Gedanklich war ich im Frühjahr hängen geblieben und da war man schon sehr viel zurückhaltender in Bezug auf die Daten, die man präsentierte.
Im Allgemeinen empfinde ich es so, dass bei uns gesetzlich sehr vieles reglementiert ist.
Mich wundert es, dass das in Bezug auf die Daten, die vom RKI zur Information und Aufklärung der Öffentlichkeit dargeboten werden, anders ist.
Es gab Zeiten, denke ich, da musste man lange suchen, wenn man einschätzen wollte, wie oft in welcher Zeitperiode PCR-Tests durchgeführt und ausgewertet worden sind.
Schwarzfahrer erwähnte ja die Tatsache, dass positive Testergebnisse in Form aufsummierter Werte dargestellt wurden.
Das kann zumindest und dürfte großen Einfluß auf die Wirkung der dargestellten Daten haben.
In der Tagesschau wurde stark verkürzt von der Zahl der Infizierten gesprochen mindestens einmal und das in der "Hauptausgabe" um 20 Uhr.
Ich schrieb mindestens, weil ich das direkt mitbekommen habe und mich diesbezüglich extra rückversichert habe, dass ich da von keinen zusätzlichen Informationen nichts mitbekommen hatte beim erstmaligen Hören und Sehen.
In den letzten Jahren war mein Fernsehkonsum sehr gering.
Dass ich die Tagesschau verfolgt hatte, war in der Zeitperiode eine äußerst seltene Ausnahme.
Rein menschlich rechne ich es Prof. Drosten sehr hoch an, dass er den Leuten vom RKI den Rücken stärkt.
Wir alle erinnern uns an die Zeit gemeinsamer Pressetermine des Gesundheitsministers und Prof. Drosten.
Ich meine Prof. Wieler war da auch schon mal anwesend.
Drosten beriet das Gesundheitsministerium und hatte bestimmt damals auch regen Kontakt zum RKI (damit möchte ich nicht sagen, dass sich das danach unbedingt stark geändert hat).
Da entwickeln sich natürlich auch menschliche Beziehungen, die schon dazu beitragen können, dass es ziemlich schwer fällt unbefangen zu sein bzw. zu bleiben, wenn es darum geht über die Arbeit oder das Verhalten eines oder mehrerer Beteiligten etwas zu schreiben oder zu sagen.
Diese Nähe kann schon ziemlich problematische Auswirkungen nach sich ziehen.