Zitat:
Zitat von trithos
Schöne Worte, aber kannst Du mir erklären …
was ist Qualität?
was ist hochwertig?
was ist vollständig?
was ist unmissverständlich?
Ich hab mir die Begriffe ausgesucht, die meiner Meinung nach besonders nichtssagend sind.
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Zunächst: Ich rede nicht von der Feuerwehrzeitung. Ich rede von Leitmedien, Massenmedien und Themen, die gesamtgesellschaftliche Relevanz haben; konkret hier von der Berichterstattung zu Corona. Ich rede von Süddeutsche, Spiegel, Tagesschau, heute Journal, FAZ usw ... von der Kategorie.
Diese Begrifflichkeiten sind alles andere als „besonders nichtssagenden“. Ich bin der Meinung, dass jeder Journalist der auf diesem Niveau arbeitet die Grundlagen der Medien- und Kommunikationswissenschaften kennt, die sich für ihre Arbeit interessieren und versuchen das Beste abzuliefern, dass jeder diese Begrifflichkeiten durchaus kennt und einordnen kann.
Es gibt Fachliteratur zu dem Thema, es gibt Studien, in denen z.B. das Thema „Nachrichtenqualität“ diskutiert und untersucht wird.
Ich verlinke dir hier eine davon. Die findet man sofort, wenn man nur eine Google Abfrage ausführt. Hier findest du z.B. eine Aufschlüsselung des Begriffes Nachrichtenqualität in fünf Qualitätsdimensionen und diese auch mit Stichworten beschrieben.
Von einem freiberuflichen Journalisten der für die Lokalzeitung schreibt, rede ich hier jetzt ausdrücklich nicht, wobei man an der Stelle sicher auch eine Qualitätsdebatte führen kann. Das ist aber m.E. eine andere Debatte. Hier die selben Maßstäbe wie an ARD, ZDF, Kleber, Slomka und Co. anzulegen halte ich auf eine gewisse Weise für unfair umd überzogen.
Über alle andern „nichtssagenden“ Begrifflichkeiten kann man sich auch informieren, ich hoffe als Journalist muss man das nicht, denn man weiß das schon. Man kann sich über alle Ebenen der Information, Kommunikation, Semantik etc in vielen Disziplinen informieren, dann sind die Begriffe eben nicht „nichtssagenden“. Die Spanne reicht von der Philosophie über die Linguistik bis hin zur Informatik. Von der Medien- und Kommunikationswissenschaft ganz zu schweigen. Aber das ist ja offensichtlich.
Wenn du also diese Begrifflichkeiten als „nichtssagenden“ kritisierst, kann das doch nur zwei Gründe haben: Entweder dir sagen sie wirklich nichts in dem vorliegenden Kontext, oder du willst provozieren. Genau das ist aber meine Kritik an den angesprochenen Journalisten/Medien. Beides finde ich schlecht. Das passiert aber. Am einfachsten findet man hierfür ein Beispiel, wenn man sich das eine oder andere Interview mit Fr. Slomka ansieht. Ich erinnere nur an das Interview mit Sigmar Gabriel zum Thema Mitgliederbefragung der SPD zur Entscheidung große Koalition ja/nein. Das Interview war provokant, suggestiv und die Argumente schlecht. Fr. Slomka hatte offensichtlich wenig Ahnung von was sie da sprach - insbesondere ihre völlig absurden Einlassungen zum Komplex imperatives Mandat.
Übrigens: Was mich ebenfalls stört ist, dass, in den genannten Medien mir (sogar mir) immer wieder vergleichsweise einfache Grammatik und Rechtschreibfehler auffallen. Das beginnt bei offensichtlichen Tippfehlern die in der QS durchrutschen, geht über Dativ/Genitiv Verwechslung bis hin zum Deppenapostroph. Aber sei‘s drum, solange die oben gewünschten Kriterien erfüllt wären.
