Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Die Schweden tun es offenbar - gezwungenermaßen.
In Verhandlungen mit Vattenfall einigte man sich darauf, den Reaktor vorzeitig, bereits am 27. Juni, „zur Stabilisierung des Stromnetzes“ hochzufahren und bis mindestens 15. September in Betrieb zu halten. ....
Da der Reaktor Ringhals 1 Ende des Jahres endgültig abgeschaltet werden soll, erwartet Svenska Kraftnät, „dass die Stabilisierung des Netzes im kommenden Jahr eine größere Herausforderung darstellen wird“.
Mal sehen, wann es in Deutschland soweit ist, auf stillgelegte AKW zurückgreifen zu müssen, wenn das Netz mit den volatilen Wind- und Solarparks nicht mehr stabil zu halten ist, weil die Nachbarn auch keine Atom- oder Kohlekraftwerke mehr für uns vorhalten...
Vielleicht die Tschechen, die bauen gerade ein neues KKW.
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Der Artikel scheint mir mal richtig schlecht recherchiert zu sein. Springerpresse.
Sowohl Atomkraftwerke als auch Kohlekraftwerke eignen sich denkbar schlecht zur "Stabilisierung der Stromnetze", da es beide typische Grundlastkraftwerke sind, die 24/7 genau dieselbe Strommenge liefern und die Stromabgabe an die Netze nicht flexibel und bedarfsgerecht dosieren können.
Die Stromnetze werden dann instabil, wenn plötzlich sehr viel (oder sehr wenig) Strom verbraucht oder plötzlich viel Strom produziert wird). Die Netze haben auf der Verbrauchsseite drei Verbrauchsmaxima am Morgen (wenn viele Kaffeemaschinen und Duschdurchlauferhitzer laufen sowie am Mittag und Abend, wenn viel gekocht wird.
Das Mittagsverbrauchshoch ist mittlerweile kein Problem mehr für die Netzbetreiber, da es an den meisten Tagen deckungsgleich ist mit dem Produktionsmaximum der zahlreichen Solaranlagen.
Ein weiteres großes Problem der Stabilisierung der Stromnetze sind die Nachtstunden, in denen die zahlreichen Grundlastkraftwerke (Atom, Kohle) weiterhin viel Strom produzieren, aber niemand duscht, fönt oder kocht. in der Vergangenheit hat man mit Nachtstromtarifen, für Stromspeicherheizungen die Verbraucher animiert, dann besonders viel Strom abzunehmen, aber derartige Heizungen sind ineffektiv, teuer und damit zunehmend aus der Mode gekommen.
Die Solarenergie hat auch hier zur Stabilisierung beigetragen, da nachts in dieser Phase kein Solarstrom produziert wird.
Am besten eignen sich zur Stabilisierung der Netze flexible Gaskraftwerke, die man kurzfristig hochfahren kann (in Phasen der Windflaute sowie morgens und am Abend) und bei Starkwindphasen vorübergehend abschalten kann, sowie Pumpspeicherkraftwerke.
Mittelfristig werden aufgrund des seit Jahren massiven Preisverfall der Li-ionen-Akkus Akkubatterien diese Funktion der Gaskraftwerke (vpn denen es in Deutschland wegen der einseitigen Bevorzugung der Kohle zu wenig gibt) übernehmen.