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Zitat von aequitas
Ganz so einfach ist es nun leider aber nicht. Wir haben es bei den Randalen nicht mit einem geplanten Ereignis zu tun gehabt. Es hat sich bei der Tätergruppe vermutlich nicht um ein konkret abgrenzbares Milieu gehandelt, sondern eine spezielle Dynamik vor Ort hat zu diesem Ereignis geführt.
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Gerade weil es keine geplante einzelaktion war, muß man das Milieu verstehen, aus dem sowas spontan entsteht, weil es eben jederzeit wieder passieren kann. Und daß das, was als "Partyszene" bezeichnet wird, kein abgrenzbares und beschreibbares Milieu darstellt, bezweifle ich.
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Zitat von aequitas
Bei einigen Jugendlichen wurde ein "Trigger" ausgelöst .... In diesen Jugendlichen bzw. Gruppen steckt sicherlich ein Gewaltpotential, dessen Ursachen vielfältig sind und u.a. auch durch "Kultur"/Sozialisation geprägt sind.
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Eben, diese Gruppen muß man verstehen, ihre Antriebe nachvollziehen.
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Zitat von aequitas
Wie bereits mehrmals betont: es gibt hier keinen monokausalen Zusammenhang.
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Das hat hier m.W. keiner behauptet. Aber nur wegen "Rassismusphobie" eine möglicherweise wesentliche Komponente auszuklammern "ist nicht hilfreich", um Merkel zu zitieren.
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Zitat von aequitas
Empirische Arbeit leitet sich allerdings nicht vom Einzelfall ab.
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Empirische Arbeit ist nach meinem Verständnis (als Forscher) eben die Betrachtung von vielen konkreten Einzelfällen und Erfahrungen. Davon werden dann in der Wissenschaft als nächster Schritt Verallgemeinerungen abgeleitet und Ausreisser als solche erkannt. Ohne die konkreten Einzelfälle bleibt es Elfenbeinturm-Arbeit ohne Realitätsbezug.
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Zitat von aequitas
Wie bereits oben angedeutet beleuchtet die Polizei ein sehr spezifisches Gesellschaftliches Feld: Kriminalität. Daraus lassen sich durchaus Erfahrungswerte ableiten, die eine polizeiliche Arbeit erst ermöglichen. Damit entwickelt man jedoch blinde Flecken und schafft Strukturen, die eine erfolgreiche langfristige Polzeiarbeit torpedieren, da Abweichungen und Ausnahmen nicht erkannt werden.
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Na ja, ein Ziel der Polizeiarbeit ist es, Kriminalität zu verhindern. Hierfür ist der Blick auf die Kriminellen essentiell; blinde Flecken bzgl. gesetzestreuer Bürger sind dabei wenig schädlich bzgl. Erfolg in der Bekämpfung von Kriminalität, denke ich, zumal dank der Unschuldsvermutung erst mal von jedem Menschen gesetzestreue vorausgesetzt wird, abzüglich gewisser Wahrscheinlichkeiten, die sich aus der Empirie der Polizei bzgl. Kriminalität ableiten lassen.