Zitat:
Zitat von Estebban
...
Ich wüsste wie ich entscheide.
|
Du hast recht in deiner Beschreibung der Abhängigkeiten und wahrscheinlich wird es auch so kommen.
Andererseits will sich Hamburg ja auch -gerade nach der verkorksten Olympiabewerbung- als Sportstadt definieren (wie auch Frank Wechsel im aktuellen Tri-Mag-Podcast nochmal drauf hingewiesen hat) und da gibt es meines Erachtens nach, wenn einem die Situation des Sports wichtig ist, durchaus Möglichkeiten abgesehen von den Alles-oder-nichts-Optionen.
Man könnte den Veranstalter auch klare Teilnehmergrenzen vorgeben, vergleichbar der geplanten Situation beim Hannover-Triathlon.
Maximal 1000 Teilnehmer, Zuschauer zählen nicht direkt zur Veranstaltung, weil es bei einem Marathon oder Triathlon im Gegensatz zu Fußballspielen oder Konzerten kein streng definiertes Zuschauerareal gibt. Natürlich dürfte man dann auch keine Tribünen aufbauen und müsste ggf. Wechselzonen so aufbauen, dass dort auch nur wenige Zuschauer/ Angehörige überhaupt hinkommen und Abstandsregeln in potenziell neuralgischen Zonen noch einzuhalten sind.
Ob sich ein Marathon, Ironman oder der Hamburg-Wasser-Triathlon mit nur 1000 Teilnehmern aus Veranstaltersicht lohnt, sei hier mal dahingestellt, aber evt. wären die Veranstalter mit so einer runterskalierten Veranstaltung (gegenüber einer Komplett-Absage) nicht komplett unzufrieden, weil die Durchführung einer Sportveranstaltung in Corona-Zeiten ja auch Signalwirkung hat, weil man seinen Sponsoren über die TV-Übertragungen (Einschaltquoten wären vermutlich höher als üblich) auch mit reduzierter Teilnehmerzahl damit einen gewissen Return-of-Investment bieten kann.
Man sollte auch versuchen ein Stück in die Zukunft sehen und dabei die Gegenwart in Hamburg im Auge haben. Aktuell gibt es in Hamburg 2,2 Infektfälle pro Woche pro 100 000 Einwohner (7-Tage-Durchschnitt). Gerade mal 23 Patienten finden sich in allen Hamburger Kliniken wegen Covid-19 in Behandlung, d.h. faktisch gibt es in der Stadt kein relevantes Infektgeschehen, zumindest keines dass die Behörden nicht problemlos inklusive individueller Fallnachverfolgung im Griff haben.
Besser wird die Situation auch 2021 mutmaßlich nicht sein. Die Pandemie wird auch dann nicht komplett verschwunden sein. Und selbst wenn es eine Impfung bis dahin geben sollte, dann wird dieser Impfstoff garantiert nicht flächendeckend zur Verfügung stehen, sondern erstmal für besonders betroffene Berufsgruppen und besonders betroffene Regionen reserviert sein.
Wenn man also in der jetzigen "Luxussituation" Veranstaltungen verbietet, dann braucht man auch für das ganze nächste Jahr nichts ernsthaft planen, denn noch weniger Infektgeschehen ist kaum vorstellbar.