Zitat:
Zitat von aequitas
...da Kultur ein schwer einzugrenzender Begriff ist und hier unterschiedliche Verständnisse zu Tage treten.
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Richtig; ich verzichte auf weitere Präzisierung meiner Sicht (die sich von Deiner offenbar fundamental unterscheidet), das führt immer weiter off topic.
Der On-Topic-Aspekt ist für mich, daß, egal wie wir Kultur definieren, dieses stark das Verhalten von Menschen anderen gegenüber beeinflusst, wem man unter welchen Umständen Respekt, Gleichgültigkeit oder Abwehr entgegenbringen. Ich bin überzeugt (auch auf Grund von Erfahrungen mit Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen), daß solche Kategorien im Laufe der Sozialisierung von Klein auf durch das direkte Umfeld, also die kulturelle Prägung durch Familie, Schulkameraden, enge soziale Gruppe tief genug geprägt werden, um das Verhalten dauerhaft zu beeinflussen.
Offenbar steigt seit Jahren der Anteil der Menschen in diesem Land, die dem Staat, Beamten, Rettungskräften, also Symbolfiguren der "Ordnung", des "Systems" viel negativer gegeüberstehen, als die Generationen davor. Sonst wäre nicht schon vor 3 Jahren nötig gewesen, ein
Gesetz zum Schutz für Beamte und Rettungskräfte zu beschließen. Die Gründe für diese Entwicklung sind zu diskutieren, wenn wir etwas daran ändern wollen, und es nicht einfach hinnehmen; es sind sicher viele verschiedene in einer komplexen Gesellschaft. Mir geht es nur darum, daß die Auswirkung von einer steigenden Zahl von Zuwanderern aus Kulturen, die in dieser Hinsicht anders sozialisiert wurden, und wiederum ggf. ihr "einheimisches" Umfeld mitbeeinflussen, nicht als "unmöglich" oder gar "tabu" ausgeklammert werden kann.
Zeitungsartikel sind häufig überspitzt (speziell Bild), da es um Klicks geht, Aufmerksamkeit. Die Leser müssen aber nicht so polarisiert denken, da sollten komplexe, multikausale Überlegungen sehr wohl möglich sein.