Zitat:
Zitat von dasgehtschneller
Edit: Ich hab mir grade die aktuellen Zahlen angeschaut.
https://www.worldometers.info/coronavirus/#countries
Schweden ist heute bei +2,214 nachdem sie meist etwas über 500 aber noch nie über 1000 pro Tag waren.
Statistischer Ausreisser oder sehr beunruhigender Trend?
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Ich würde erstmal auf Ausreißer tippen (vlt diverse Hotspots) aber dafür muss man natürlich ein paar Tage warten.
Zum Thema R: Die Reproduktionszahl R ist nicht ganz so simpel, wie sie scheint. Die Interpretation zwar schon, die Berechnung aber nicht. Zunächst mal würde ich den deutlich robusteren 7-Tages-Wert betrachten (s. auch Figure 2 in
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile, Vorwissen für die Erläuterungen notwendig, für die Grafiken nicht). Ich zitiere aus dem Beginn des Dokuments:
Das Verfahren besteht aus drei Schritten:
1. Multiple Imputation fehlender Information zum Erkrankungsbeginn von COVID-19- Fällen unter einer Missing-at-Random Annahme
2. Korrektur der Anzahl von Neuerkrankungen für den Diagnose-, Melde- und Übermittlungsverzug mittels des Nowcasting-Verfahren
3. Berechnung der zeitlich variierenden Reproduktionszahl unter der Annahme einer Generationszeit von 4 Tagen.
Schon der 1. Schritt kann diskutiert werden. Natürlich ist dies das Standard-Vorgehen und was besseres haben wir nicht. Aber es ist eben fehlerbehaftet. Und das zeigt sich deutlich in der Breite des 95%-Prädiktionsintervalls, was man stets mit betrachten sollte.
Da R auf der Anzahl der Neuinfektionen basiert, wird es immer genauer, je mehr es davon gibt, so wie Seyan schon erklärt hat. Das heißt insbesondere aktuell sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen und das Fazit hieraus ist: 7-Tages-Wert betrachten und immer in Verbindung mit dem Prädiktionsintervall.