Zitat:
Zitat von Triasven
Dein Kleingedrucktes kann man auch anders interpretieren.
Durch den öffentlichen (negativen) Druck auf ihn hört er endlich auf, immer nur vom worstcase Szenario zu reden, sondern versucht sich in ein positiveres Image zu rücken.
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Das ist natürlich Blödsinn. Wo siehst du einen negativen "öffentlichen" Druck auf Prof. Drosten? Die Kampagne der Bild-Zeitung ist ein selbstentlarvender Rohrkrepierer, den abgesehen von Verschwörungsidionten wie Hildmann oder Schweiger jeder leicht durchschaut.
Drosten ist Wissenschaftsnerd im positiven Sinne. Der muss nicht gewählt werden und sucht nicht nach Followern oder Likes. Seit 8 Wochen war er in keiner Talkshow und gibt abgesehen von seinem Wissenschaftspodcast nur ganz selten irgendjemand anderes ein Interview. Was ihm zweifellos wichtig ist, ist sein Ruf in der Wissenschaftswelt, weshalb er auch im Detail auf die Kritik an der Statistik seiner letzten Vorveröffentlichung eingegangen ist.
Was die politische Redaktion der Bildzeitung über ihn schreibt ist sicher nichts, was Drostens Bewertung pandemischer Zusammenhänge beeinflusst.
Evt. hiermal die Kommentare überfliegen (unter den ersten 100 habe ich keinen einzigen gelesen, der nicht gegen Bild gerichtet war)
Zitat:
Zitat von Triasven
Denn wirklich NEUE Erkenntnisse (die seine apokalyptische Zukunftsperspektive kurz nach Ostern eindeutig obsolet macht) hat er nicht kommuniziert.
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Du solltest dir wirklich vor dem Verfassen solcher faktenfreier Posts erstmal den Podcast anhören.
Es gibt zahlreiche neu erschiedene Studien, die im heutigen Podcast thematisiert worden sind. Es war der erste Podcast seit einer Woche, da letzten Donnerstag Feiertag war. in einer Woche tut sich in der Wissenschaftswelt bei einer Pandemie enorm viel.
Da ist zum Beispiel die exzellente Kontaktverfolgungsstudie aus China, die ich Ende letzter Woche hier schon verlinkt habe mit über 300 Covid-19-Ausbrüchen (und rund 1300 infizierten, die alle einzeln interviewt und deren Übertragungen und Infektorter exploriert worden waren) außerhalb von Wuhan und die nachgewiesen hat, wie extrem selten es zu outdoor-übertragungen des SARS-CoV-2 outdoor in der Realität kommt (Das war nebenbei bemerkt das erste mal, dass mir eine neue Studie aufgefallen ist,
bevor sie in dem stets brandaktuellen NDR-Podcast besprochen wurde- bisher war es immer umgekehrt, dass nämlich ich erst durch Hinweise des Drosten-Podcasts auf neue Studienergebnisse aufmerksam wurde.)
In einer weiteren japanischen Studie wurden diese Zahlen der eobigen chinesischen Studie mit kleiner Fallzahl (knapp über 100 Covid-19-FälleI erhärtet: dort war das Übertragungsrisiko in geschlossenen Räumen 19mal höher als outdoor. Das ist von der Dimension ein weitaus größerer Effekt als bisher vermutet.
Es gibt neue Studien zur Aerosol-Übertragung und wie man die Bildung infektiöser Aerosole reduzieren kann.
Es gibt eine neue Übersicht typischer Infektionscluster (ausbrüche mit mehr als 50 infizierten) und da diese maßgeblich für die Dynamik eines neuerlichen Epidemischen Ausbruchs sind, kann man diese Cluster, sobald sie identifizeirt sind, weitaus einfacher unterbinden: man hat in den letzten Wochen ja schon beobachten können, wie relativ einfach die Infektausbrüche in Asylbewerberheimen und Fleischverarbeitenden Betrieben durch Massentestungen und Quarantänemaßnahmen begrenzt werden konnte.
Und es gibt eine neue Studie aus Hongkong, derzufolge die Dynamik der Epidemie nur von etwa 20% der Bevölkerung abhängig ist, die dann wiederum als Superspreader für 80% der infekte verantwortlich sind: nur diese etwa 20% müssen bei der aktuellen Epidemie eine gewisse immunität entwickeln, um die Epidemiezahlen zur Abflachung zu bringen. Das ist auch gegenüber den bis vor kurzem postulierten 60-70% erforderlicher Immunität in der BEvölkerung weitaus leichter selbst ohne Impfung zu erreichen, zumal es weitere Hinweise auf eine Hintergrundimmunität durch andere, altbekannte Coronaviren gibt.