Mittlerweile habe ich doch in das Interview reingehört. Naja.
Das Format nennt sich "Corona-
Talk". Da scheint bei der Tritime journalistisch einiges in Schieflage gekommen zu sein. Für mich ist es ein
Monolog, denn es müsste bei einem "Talk" einen Interviewer/Gesprächspartner geben, der auf Antworten des Interviewten eingeht und auch mal nachhakt.
Inhaltlich würde ich mich Trillerpfeife anschließen. Manche der Aussagen hört man gar nicht so selten und weil bei uns die Grundrechte eben nicht außer Kraft gesetzt sind (wie Faris irgendwann falscherweise behauptet), muss man diese Meinungen auch ertragen, da sie eben durch die Meinungsfreiheit gedeckt sind. Der Ton ist aber gerade angesichts der eigentlich entspannten Gesprächssituation schwer erträglich und weiterhin unangemessen, so wie auch im Spiegel-Leserbrief die Beschimpfungen von Frau Merkel und "der Vögel aus Berlin" mehr als deplaziert waren.
Der Spiegel-Leserbrief, der wirkt als sei er im Affekt geschrieben worden wird auch mehrfach verteidigt, obwohl dies eine gute Gelegenheit gewesen wäre, die ein oder andere Beleidigung gerade zu rücken oder zu relativieren.
Bezeichnet die Szene zu mitten des "Talks", als die Rede darauf kommt, dass (erstaunlicherweise ) der Spiegel-Chefredakteur auf den unsachlichen Leserbrief sogar geantwortet hat. Faris räumt ein, dass einige der Argumente der sachlichen Antwort des Spiegel-Chefredakteurs durchaus überlegenswert waren... Da glaubt man schon, dass jetzt etwas Druck aus dem Kessel der Grundagression entwichen ist und im übernächsten Satz kommt: "
da habe ich ihn persönlich angegriffen und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört!" (Sic ; 5:20min)
