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Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 06.05.2020, 17:05   #6439
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
Zitat:
Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
Das hat mich an diesen Artikel über Jebsen erinnert.

Der Artikel ist, zumindest wenn man die Kernaussagen des Abstracts zu Grunde legt, als Verteidigung von Jebsen gedacht. Ich will jetzt gar nicht auf die Verteidigung gegen den Vorwurf des Antisemitismus fokussieren, sondern die regelmäßige Verletzung journalistischer Standards.

Letztlich wird ausführlich erklärt, was da bei Jebsen das Problem ist und dann noch , kurz zum Schluss, warum man Ihn doch ernst nehmen sollte.

Für mich ist das quasi der Umkehrschluss zu den hier von einigen gescholtenen „Mainstreammedien“, neuerdings sagt man ja eher „Systempresse“. Da ist sowohl handwerklich als auch bezüglich der Unabhängigkeit nicht immer alles so wie es sein sollte. Das ist ein Ärgernis, aber prinzipiell für mich kein Anlass, das ganze Konstrukt in Frage zu stellen.

Jepsen hat nicht nur viel dafür getan, dass es relativ leicht sein mag, ihm Antisemitismus zu unterstellen, er hat auch mit viel Aufwand am Verlust seiner journalistischen Reputation gearbeitet. Was er aktuell zum „Corona“-Thema raushaut, ist genau dass, was in dem Artikel als vollkommen ungeeignete Vorgehensweise auf den Punkt gebracht wird:



Da nützt es nichts, wenn er „immer vorbereitet, immer interessiert“ ist und es ist auch egal, dass er ein vielleicht wirklich gutes Interview mit Michael Buback gemacht hat. Was er da zusammenträgt, ist schlicht in sich nicht schlüssig und aus meiner Sicht nicht ernst zu nehmen.

Es geht hier nicht um Dich als Person, sondern letztlich werden Meiungen ausgetauscht und diskutiert. Wenn Du Dich da jetzt indirekt angegriffen fühlst, weil Du zu Jebsen im Allgemeinen oder zu seinen „Corona“-Beiträgen im Speziellen eine andere Meinung hast, wird Dir das aus meiner Sicht niemand nehmen können.

Mir ging es nicht darum, jeden zum Idioten abzustempeln, der beispielsweise die Meinungen von Wolfgang Wodarg für bemerkenswert hält. Wenn man sich aber inhaltlich und formal damit auseinandersetzt, steht natürlich ein kritisierender Aspekt im Raum. Der bezieht sich aber nur auf diesen speziellen Aspekt, eine Wertung zum Beispiel der wissenschaftlichen Kompetenz oder der Person des betreffenden Users kann man ja gar nicht treffen, dafür gibt es schlicht viel zu wenig Informationen. Ganz abgesehen davon, dass man das prinzipiell in einer Diskussion nicht tun sollte.

Aber wenn Du Dich beispielsweise zur Bildzeitung bekennst, wirst Du aushalten müssen, wenn jemand sachlich die Bildzeitung in ihrer Intention und ihrer Arbeitsweise kritisiert. Du wirst auch aushalten müssen, wenn hier jemand die Bildzeitung moralisch bewertet und Du das indirekt auf Dich beziehst. Wenn Dich jemand persönlich unsachlich bewertet, weil Du die Bildzeitung liest, wirst Du Arne vermutlich zum Einschreiten bringen können.

Das ist ein bisschen, wie in der Schule an die Tafel gehen und sich da vorne offensichtlich zu verrechnen. In der Regel fühlt man sich nicht gut, allerdings findet die Wertung vor allem durch einen selber statt und in der Regel sagt das weder etwas über den Wert der gesamten Person, ja meist noch nichtmal etwas darüber aus, ob man ein guter oder schlechter Mathematiker ist.

Im Gegensatz zur Tafel in der Schule ist die Teilnahme hier übrigens vollkommen freiwillig.

(PS: Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich hab den Smilie jetzt dahinter gesetzt, weil die Botschaft nicht so rüber kommen soll, dass Du hier abhauen sollst, wenn es Dir nicht passt. Ich nehme Dich hier als jemanden wahr, der wirklich an anderen Meinungen interessiert ist, und sich damit auseinandersetzt, das ist etwas sehr positives. Aber, wie schon andere bemerkt haben, manchmal wirkt das auch sehr belastet und dann muss man das für sich vielleicht auch dosieren. )
Mit der Art und Weise wie der Autor des Artikels, den Du verlinkt hast, Ken Jebsen als Journalist einordnet und kritisiert, muss auch ein Ken Jebsen gut umgehen können.
So wie ich ihn einschätze, ist das aber eine ganz leichte Fingerübung für ihn.
Er hat gaube ich schon ein recht dickes Fell und eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein.
Wenn man ihn versucht in die rechte Ecke zu stellen, denke ich, kann man ihn schon ganz schön treffen, auch wenn er über die Jahre wohl gelernt hat mit solchen und ähnlichen Brandmarkungen umzugehen.
Ich bin viel zu ungebildet und unbelesen, als dass ich in der Lage wäre Jebsens gundsätzliche Standpunkte z.B. in Bezug auf die USA oder den Staat Israel auf Seriösität aus dem Stehgreif einordnen zu können.
Dazu bräuchte ich lange und müsste mich auf bestimmte Quellen festlegen und würde somit das Ergebnis dieses Prozesses von vornherein in eine bestimmte Richtung beeinflussen - wenigstens mit recht hoher Wahrscheinlichkeit, denn ich würde wohl Quellen bevorzugen, die mir aus welchen Gründen auch immer, näherliegen.
Wenn dazu auch noch, wie in meinem Fall, alles in allem eine relativ schlechte politische Allgemeinbildung (im weiteste Sinne des Wortes) dazukommt, wird es noch schwerer und langwieriger zu einer einigermaßen objektiven Bewertung zu kommen.
Dazu bin ich oft nicht in der Lage
Ich mag es ganz und gar nicht, wenn man Menschen in eine Ecke stellt, in die sie nicht gehören bzw. ihnen großes Unrecht tut.
Das Gefühl hatte ich bei Jebsen in Bezug auf die Sache mit Broder und auch eine Jutta Dittfurth ist in meinen Augen nicht fair mit Leuten aus dem Umfeld von Jebsen im Rahmen der Montagsdemos vor ein paar Jahren umgegangen.
Danke für Deine Mühe !
Sowohl die Worte des Artikels zu Jebsen als auch Deine werde ich noch mindestens einmal auf mich wirken lassen und darüber nachdenken.

Geändert von ThomasG (06.05.2020 um 17:28 Uhr).
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