20.04.2020, 19:31
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Zitat von tagesspiegel.de
Der Charité-Virologe Christian Drosten und der Epidemiologe Michael Meyer-Hermann warnen vor der Möglichkeit einer zweiten Welle an Covid-19-Infektionen, die die Folge zu früher Lockerungen der bestehenden Maßnahmen sein könnte.
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Der Wissenschaftler nannte zwei mögliche Wege im Umgang mit der Epidemie. Der eine Weg ist, die Reproduktionszahl bei um die 1 zu lassen. „Wenn wir das tun, werden wir uns über einen sehr langen Zeitraum mit Beschränkungen auseinandersetzen müssen“, so Meyer-Hermann. Das Gesundheitssystem würde nach Berechnungen der Helmholtz-Initiative dann zwar stabil bleiben, aber Lockerungen in großem Maße könnte es nicht geben.
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Die zweite Option, die der Epidemiologe bevorzugt, ist der Versuch, das Virus auszutrocknen. Dafür müssten strenge Kontaktverbote noch mehrere Wochen gelten. Wenn durch radikale Maßnahmen in einem relativ kurzen Zeitfenster Kontakte so sehr reduziert würden, dass sich das Virus nicht mehr verbreiten kann, gäbe es die Chance, die verbleibenden Fälle mit Methoden wie Kontakt-Tracing durch Apps und Tests zu kontrollieren. Die Epidemie wäre dann ein „beherrschbares Problem“, Wirtschaft und gesellschaftliches Leben könnten „zur alten Normalität“ zurückkehren.
Die Reproduktionszahl müsse für dieses Szenario bei 0,2 oder 0,3 liegen. Meyer-Hermann kritisierte Bund und Länder dafür, dass keine grundsätzliche Entscheidung getroffen worden sei, welchen dieser Wege man einschlagen wolle. „Es sieht so aus, als wollten wir die Koexistenz mit dem Virus“, sagte er.
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Quelle: https://www.tagesspiegel.de/wissen/w.../25756090.html
Geändert von ThomasG (20.04.2020 um 19:37 Uhr).
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