Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Danke für den konstruktiven Beitrag. Aber nein, das meine ich nicht. Die Formulierung "leben ist wegen Klimawandel dort unmöglich" ist aber nun mal weit weg von der Realität, darauf wollte ich hinaus. Die Migration ist also nicht ein unvermeidlicher Zwang durch den Klimawandel und Flucht vor einer Katastrophe, sondern eine Entscheidung der Menschen, irgendwo hinzugehen, wo es besser sein könnte. Das sind sehr unterschiedliche Beweggründe.
Ich halte es für einen Fehler zu glauben, daß man mit massivem Finanzeinsatz das Problem lösen kann. Nur Hilfe zur Selbsthilfe ist nützlich, und das bedeutet zu einem großen Teil einen wesentlichen Kulturwandel in vielen solchen Ländern zu fördern: keine Korruption, verringerte Geburtenraten, höheres Ansehen von Bildung, insbesondere auch von Frauen, Vertrauen in Gesetze und Regeln, Überwindung der (besonders in Afrika verbreiteten) Clan-Strukturen, die bedingen, daß der einzelne Strebsame und Erfolgreiche sein Einkommen immer mit dem ganzen Clan teilen muß, wodurch sich die Großfamilie nicht motiviert fühlt, selbst etwas zum Wohlstand beizutragen, u.v.a.m. Aktuell ist aber zu oft das Wohlstandsmodell damit erschöpft, daß ein Clanmitglied nach Europa geht, und dort zumindest seine Sozialhilfe (oder sein sonstiges Einkommen) mit dem Clan zu Hause teilt (die so überwiesenen Summen übersteigen die ganze Entwicklungshilfe). Das hat für mich keine Perspektive, es ist eher schädlich für die Herkunftsländer.
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Moin, erstmal sorry für die Misinterpretation, ich wollte nur sagen wie sich der Satz für mich gelesen hat.
Ich bin bei dir, nur mit Finanzeinsatz wird es nicht besser (das meinte ich mit meiner Brunnenbau-Analogie) - ich meinte auch eher ein Investitionsmodell - es muss das Ziel sein, dass in Afrika Länder entstehen, die gleichberechtigte Handelspartner werden und damit aufblühen können. Dazu gehört auch, zu hinterfragen warum die EU so dermassen überlegen ist und diese Dinge evtl aufzugeben, Zölle / Subventionen etc.