Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
In welchem Land der Erde sind die Lebensbedingungen "unmöglich"? (Mal von Alaska im Winter oder mitten in der Sahara abgesehen)?. Wo ist dieser Zustand als Folge des Klimawandels (was ja erst in den letzten Jahrzehnten progressiv relevant sein soll) nachweisbar eingetreten (bitte keine Zukunftsprognosen, sondern aktuell belegbare Klimaeffekte)? Und wenn es inzwischen "unmöglich" ist, dort zu leben, wieso verhungern die dort bleibenden Millionen Menschen nicht annähernd so häufig, wie vor 30 - 40 Jahren?
Und wenn es hauptsächlich das Klima wäre - die "Klimaflüchtlnge" passieren auf dem Weg nach Deutschland tatsächlich viele Länder, die klimatisch mit Deutschland gleichwertig sind, und damit viel besser als ihr Herkunfstland - trotzdem will dort kaum einer bleiben (z.B. auf dem Balkan). Den Faktor "soziales Klima" (sprich Sozialleistungen) kann man dabei kaum ignorieren, fürchte ich.
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Naja, die Frage, die du mE damit implizit aufwirfst ist, wie viel können wir anderen Menschen zumuten. Du sprichst das Thema verhungern ja an. Überspitzt könnte man dazu sagen: "Solange ihr nicht verhungert, stellt euch halt nicht so an"
In Bangladesh liegen bspw zwei drittel des Landes unterhalb von 5 Metern über dem Meeresspiegel.
Warum wollen die Menschen nach Deutschland?
Na, wenn ich mich schon dazu entscheide, meine Heimat / Familie / Wurzeln hinter mir zu lassen - dann nehme ich mir doch als Ziel das Land wo es mir am besten geht, dass ist denke ich nur nachvollziehbar. Also wenn ich mich in die Lage eines Flüchtlings versetze, finde ich es zumindest logisch, wenn ich bis zum Balkan gekommen bin, da wie Vieh behandelt werde, dann mache ich mich halt weiter auf den Weg...
Was natürlich in der aktuellen Situation man nicht vergessen darf: Nehme ich als Beispiel ein Land aus Afrika, bspw den Sudan. Je höher die Hürden werden, nach Deutschland / Europa zu kommen, desto eher werde ich diejenigen, die es am meisten brauchen, also die Ärmsten im Sudan hinten runter fallen lassen. Die Reise wird beschwerlicher, teurer und gefährlicher.
Ich habe keine Lösung hierfür parat, wir müssen uns allerdings darauf einstellen, dass wir massiven Finanzeinsatz leisten werden müssen um in Afrika Veränderungen herbeizuführen. Aber eben nicht wie in den letzten 60 Jahren, das ein Deutscher Entwicklungsminister da hin fährt und alle 2 Jahre generös einen Brunnen aufmacht.
Es braucht etwas vergleichbares wie ienen MarshallPlan, nur eben in X-fachem Umfang und eben ein Handeln auf Augenhöhe und Wertschöpfung muss vor Ort passieren. Die Chinesen machen es vor in den letzten Jahren und bauen Infrastruktur noch und nöcher (natürlich mit geopolitischem Interessen, das Ergebnis ist aber um ein Vielfaches zielführender als was Europa in seinen alten Kolonien tut).
Die Idealvorstellung währen funktionierende Wirtschaften in Afrika, wachsende Mittelschichten, damit auch wachsende Absatzmärkte für Europäer (s. Marshallplan), und final auch ausbleibende Flüchtlingsströme.
Am frühen Morgen wird man noch träumen dürfen...
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