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Zitat von hero
ein Frage dazu, wie kommt da die Rotation noch mit in's Spiel ?
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Der Rotation will ich keinen allzugroßen Raum im Video einräumen. Im Video geht es um den Armzug und zum Thema Rotation ist die Fachwelt nicht einig. Einige empfehlen starke Rotation, andere sagen, Rotation ist nutzlos und man soll flach auf dem Wasser liegen. (Verhaltene Rotation ist das, was die wohl die meisten verschreiben.)
Ich meine, dass ein leichtes Rollen von einer Seite auf die andere hilfreich ist, um in den einzelnen Zugphasen die bestmögliche Position einnehmen zu können und die entsprechende Vorspannung für muskuläre Aufgaben aufzubauen. Wenn man sich mal umschaut, gibt es soviel ich weiß niemanden, der jenseits der Sprintstrecken komplett flach schwimmt. 50-m-Sprinter müssen nicht atmen und haben ihre Muskulatur für den Zweck, 20 Sekunden all-out mit Maxmimalfrequenz und gestrecktem Arm im Laktatnebel zu ballern, ausgebaut. Danach ist dann aber auch Feierabend, da geht kein Zug mehr. Nicht der häufigste Anwendungsfall im Schwimmen. Und selbst Sprinter kommen meist nicht ohne leichte Rotation aus.
Rotation entsteht aus meiner Sicht, wie im Video gezeigt, einerseits eher passiv durch die Streckung. Dabei rotieren die Schultern stärker als das Becken. Die Rotation wird außerdem aktiv als Aus-dem-Weg-Drehen der Hüfte auf der Zugseite in der Druckphase oder Nach-unten-Drehen der abgewandten Seite betrieben. Das Ergebnis sollte das Gleiche sein, aber mancher tut sich leichter damit, sich vorzustellen die Hüfte wegzudrehen und ein anderer dreht sie gerne rein. Rotation steht aber nicht alleine, sondern
hat auch viel mit Beinschlag-Koordination zu tun und das ist ein riesiges Feld.
Dieses Video ist zwar in Englisch, aber man sieht in der Übung sehr gut, wie die Spannung aufgebaut wird und in der Hüftrotation ins Wasser gebracht wird:
Freestyle Set Up and Drive - Hip Driven Drill
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Zitat von JeLü
Spaß beiseite, ich fände es auch interessant, wie viel schneller Schnodo auf 25/50 geworden ist.
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Das lässt sich nicht verlässlich sagen. Als Daumenpeilung auf 50 m von 53 Sekunden oder so auf 39. Weil es mein Hobby ist, nehme ich mir die Freiheit, Metriken die meiste Zeit zu ignorieren. Ob und wie viel schneller ich geworden bin, sollte für das Video unerheblich sein. Ich habe die Hoffnung, dass die Aussage des Videos so einleuchtend und nachvollziehbar sein wird, dass es keine Rolle spielt, wie schnell der Überbringer schwimmt. Diejenigen, die nur hinhören, wenn jemand einen Europameistertitel vorzuweisen hat, sind nicht mein Publikum.
Zitat:
Zitat von JeLü
Da es sich ja um ein komplettes Video handeln soll, wird auch noch auf Unterschiede zwischen Sprint und Langstrecke eingegangen und werden gleich gute Alternativen genannt?
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Ich möchte
feature creep vermeiden. Das Video soll den "klassischen" Armzug abdecken, eine Übersicht aus meiner Perspektive als Langzeit-Lernender, der viel gelesen, gesehen, gehört und alleine oder mit anderen ausprobiert hat. Das möglichst komplett, mit leicht erfassbaren, visuell starken Analogien. Keine Alternativen, keine Spezialisierung, keine Momentaufnahme des Sprint-Hochleistungssports. Wem das zu wenig ist, der muss sich dann noch ein oder zwei andere Videos anschauen.
