Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
spanndender Ansatz,
erst übers Ziel hinausschießen und dann zu früh lockern.
Ich finde nicht, dass wir über das Ziel hinausgeschossen sind. Mich beruigen die Zahlen der Infektionen.
|
Mich beruhigen die infektionszahlen auch (hätte sie aber, wie schon vor zwei und vor drei wochen hier geschrieben
selbst mit der ersten Stufe der getroffenen Maßnahmen (Verbot von Masenveranstaltungen, social-distancing-Empfehlungen, evt. auch Mundschutznutzung so erwartet oder zumindest erhofft). Mich
beunruhigen aber (schon jetzt) die Kollateralschäden der beschlossenen Maßnahmen und das, obwohl ich von den wirtschaftlichen und sozialen Schäden persönlich nicht wirklich betroffen bin (mal abgesehen von einer möglicherweise durchgemachten covid-19-Infektion, bei der ich halt mit mildem Verlauf Glück gehabt habe).
Mit der letzten Eskalationsstufe der Maßnahmen insbesondere mit dem Schließen aller Cafes und Restaurants, von Buch- und Bekleidungsgeschäften, Blumenläden und Baumärkten (
unabhängig von Abstandsgeboten, die in solchen Geschäften genauso wie in den noch geöffneten Supermärkten grundsätzlich umsetzbar sind), den verschärften Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten, dem bundesweiten Schließen aller Schwimmbäder, dem Verbot von individuellem Training auf Sportanlagen, hat man nach meinem Gefühl über das Ziel der infektionseindämmung mit dem einst propagierten Ziel "flatten the curve" hinausgeschossen und agiert, als ob es darum ginge, Sars-CoV-2 in unserer (deutschen) Gesellschaft komplett auszurotten.
Die zeitnahe Ausrottung des Virus (ohne Impfung und ohne Herdenimmunität) ist aber für ein einzelnes Land, das irgendwann auch wieder seine Grenzen öffnen will, ein komplett unrealistisches Ziel, das nur gelingen könnte, wenn wir die jetzt getroffenenen Maßnahmen auf Monate bis Jahre hinweg beibehalten würden und auch die Grenzen vorerst nicht mehr öffnen würden sowie auf ebenso lange Zeit allen das Reisen verbieten würden.