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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Corona Virus
Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 30.03.2020, 18:08   #3780
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von DocTom Beitrag anzeigen
Das isg dann schon die sogenannte Triage, ja?
Werden dann abgewiesen, versterbende Bypass Patienten auch Corona zugerechnet?
Wie wird aktuell die Kausalkette bei Erfassung eines Todesfalles in KKH deines Wissens nach gehandhabt?
Patienten, die jetzt an Herzinfarkt oder Schlaganfall versterben, weil ihr Elektiv-Eingriff an den Herzkranzgefäßen oder an den Halsschlagadern zur Schonung intensivmedizinischer REssaurcen nicht durchgeführt werden darf, werden natürlich nicht Covid-19 zugerechnet. Diesen Totenschein füllt der Hausarzt aus und schreibt die seiner Meinung nach wahrscheinlichste Todesursache rein. Da in Deutschland so gut wie nie Obduktionen nach Todesfällen stattfinden, ist die gesamte Todesursachenstatistik ohnehin eine reine Schätzung.



Zitat:
Zitat von DocTom Beitrag anzeigen
...
Da hier niemand auch nur Ansatzweise weiß (von Wissen, nicht Glauben. Der zählt oder hilft, liebe TriKollegen, hier nicht!), zu welchem Teil die Weltbevölkerung an irgendeinem Punkt dieser Erde schon von einer Infektion genesen ist, hilft auch jede Statistik aktuell nur soviel, wie das katholische Sondereinsatzkreuz des Pabstes....
Im diesem Absatz hast du Unrecht: jeder Experte weiß, dass bisher "die Weltbevölkerung" nur zu einem verschwindend geringen Bruchteil von einer Covid-19-Infektion genesen sein kann, denn das Virus ist global erst seit 4 Wochen nennenswert global im Umlauf und zwei bis vier Wochen ist auch bei positivem Verlauf die Dauer der Infektion . Lediglich in China könnte es in nenneswertem Umfang Menschen mit Immunität geben, aber auch dort nur in der Provinz Wuhan. Symptomfreie Verläufe (infekte, von denen der Infizierte nichts merkt) sind bei einem Infekt mit SARS-CoV-2 übrigens gemäß neuer Studien sehr selten. In der Münchner Kohorte der Webasto-Belegschaft, die im Februar extrem detailliert untersucht worden war, hatte ausnahmslos jeder, der nachweislich infiziert war, auch -zumindest leichte- Symptome.
Dass das neuartige Virus auf eine VBevölkerung ohne jegliche Immunität trifft ist eines der Hauptprobleme für den fast überall exponentiellen Verlauf der Infektkurve.

Zitat:
Zitat von DocTom Beitrag anzeigen
Und HaFu darf, wenn genesen, gerne sich persönlich von der Situation in HH in den genannten KKH überzeugen und Bilder (DSGVO konform bitte) von den Intensivstationen machen und hier veröffentlichen. DAS könnte sicher einige Menschen überzeugen, gerade wenn alle Betten tatsächlich belegt sein sollten. Dann bitte mit Datumseinblendung, zur Beweissicherung auch die RAW Dateien aufbewahren.
Als Arzt sollte er ja Zugang bekommen...
...
Du kannst auf dieser Karte nachsehen, wieviel Covid-19-Fälle in welchem Landkreis Deutschlands derzeit bekannt sind.
Hamburg hat aktuell 111 Fälle pro 100 000 Einwohner und im ganzen Umland von Hamburg, für das die Hamburger Megakliniken ja auch mit zuständig sind, noch weniger, so dass bei der Menge an dort verfügbaren Krankenhausbetten derzeit selbstverständlich noch freie Kapazitäten vorhanden sind.
In Rosenheim bei uns im Süden gibt es 281 Fälle pro 100 000 Einwohner, also dreimal so viel wie Hamburg (es ist der L'andkreis mit den viertmeisten Covid-19-Fällen in ganz Deutschladn) und hier existiert kein Uniklinikum und riesige weitere Kliniken mit städtischer oder privater Trägerschaft, sondern nur ein städtisches Krankenhaus mit sonst gerade mal 20 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit, die in den letzten Wochen hastig auf 40 Betten aufgestockt worden sind. Dieses Krankenhaus platzt schon heute aus allen Nähten.

Ich würde dir wirklich dringend empfehlen, dich mal aus objektiven Informationsquellen Zahlen und Entwicklungen (auch zur derzeit noch exponentiellen Entwicklung der infektzahlen in Hamburg, v.a. aber auch zur Entwicklung in anderen Teilen Deutschlands und anderen Ländern der Welt zusammen zu suchen.

Natürlich kann kein noch so fachkundiger Experte aktuell im Detail die weitere Entwicklung der Pandemie vorhersagen, was auch Prof. Drosten heute im aktuellen NDR-Podcast betont hat, weil die Entwicklung ja von der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen abhängt (und auch davon, welche Maßnahmen man in der Zukunft noch aufrecht erhält).

Was man halbwegs sicher sagen kann: wenn wir keine Maßnahmen vor zwei Wochen getroffen hätten, dann wäre die Situation bei uns derartig eskaliert wie in Italien, Frankreich und Spanien. Auch die USA haben trotz besserem Gesundheitswesen als in Italien und Spanien aber ignoranter politischer Führung ähnlich spät mit Infekteindämmungsmaßnahmen reagiert, wie die o.g. europäischen Länder und bezahlen aktuell den Preis dafür.


Prof. Drosten glaubt nicht, dass es so schlimm in Deutschland kommt (und ich glaube es, wie schon mehrfach hier in diesem Thread geschrieben auch nicht), aber er erwähnte auch heute schon seine Befürchtung, dass wenn es gelingen sollte, den Infekt auf einem gesellschaftlich erträglichem Level zu begrenzen sehr bald die Besserwisser aus der Deckung kommen werden (zu denen auch du zu zählen bist) , die dann triumphierend verkünden:
"War doch alles Panikmache. Alle Maßnahmen zur Epidemiebekämpfung waren maßlos überzogen!"

Drosten zitierte (nicht zum ersten mal) den treffenden Sprcuch:
"There is no glory in prevention!"

Geändert von Hafu (30.03.2020 um 18:23 Uhr).
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