Zitat:
Zitat von dr_big
Reine Mathematik, in 2 Wochen haben wir 100.000 Infizierte in Deutschland.
|
Sagt wer bzw. ergibt sich aus der mathematischen Fortschreibung welcher Kurve? (Der Pueyo-Text enthält viel zu viel willkürlich getroffene Annahmen ohne jeglichen evidence-basiertebn wissenschaftlichen Hintergrund und unterschätzt die Lernfähigkeit von Menschen in Bezug auf den Umgang miteinander (social distancing,Basismaßnahmen wie Händewaschen, Verzicht auf Umarmungen usw. komplett, so dass falsch hohe Zahlen in den Modellen entstanden sind, die wir in der Realität so zum Glück niemals sehen werden)
Ich geh davon aus, dass wir den exponentiellen Bereich der Kurve schon verlassen haben bzw. etwa Mitte nächster Woche verlassen werden und wir von da an nur noch eine lineare Steigerung der Infektzahl sehen werden.
Die maximale Zahl der Infizierten
in Deutschland -unter den derzeit in Deutschland herrschenden Ausbreitungsbedingungen- habe ich gestern bei 60 000 Covid-19-infekten hochgerechnet. Ab da wird sich die Kurve so weit verflacht haben, dass sich neu gemeldete Infizierte und genesene Infizierte in etwa in der Waage halten.
Die Situation in Deutschland wird sich dann der aktuellen Situation in Südkorea oder auch Japan annähern, auch wenn die Gesamtzahl der Infekte bis dahin ion absoluten Zahlen höher als in den genannten Ländern sein wird.
(Natürlich hat diese optimistische Prognose von mir einen gewissenen
Unsicherheitsfakor, der insbesonder auch mit der schwer einzuschätzenden Datenqualität der Meldezahlen gerade jetzt am Wochenende zusammenhängt, auf die ja auch das RKI heute verschwurbelt hingewiesen hat. Dass es in der größten pandemiologischen Bedrohung, der sich die Welt in den letzten hundert Jahren gegenüber gesehen hat und angesichts der enormen Wichtigkeit, die die Qualität der gemeldeten Infizierten-Daten ans RKI und an die WHO auf die gesamte Gesellschaft hat, weil davon ja praktisch alle politischen Maßnahmen abhängen, offensichtlich viele Gesundheitsämter und landesgesundheitsminiterien gibt, die Freitag mittag sich ins Wochenende verabschieden und dann bis Montag früh nur noch mit Notbesetzung gefahren werden, so
dass es überhaupt einen gravierenden Unterschied zwischen den Meldezahlen werktags und jetzt am Wochenende gibt, halte ich übrigens für schwer erträglich. Auch daran wird man nach Bewältigung der Krise im Hinblick auf personelle Ausstattung von Gesundheitsbehörden, Notfalldienstplänen mit Schichtbetrieb und Weiterentwicklung von Digitalisierungsprozessen unbedingt arbeiten wird müssen.
Das Problem in zwei bis drei Wochen wird sein, dass es bei der Vielzahl und zunehmenden Unübersichtlichkeit der aktuell getroffenen Infekteindämmungsmaßnahmen auch für epidemiologische Experten sehr schwierig sein wird, zu entscheiden, welche der aktuellen Restriktionen im öffentlichen Leben man wieder aufheben kann, ohne dass die infektausbreitung wieder derart zunimmt, dass sie unkontrollierbar wird.
In wieweit kann man wieder Grenzen öffnen, der Bevölkerung ein Stück Reisefreiheit zurückgeben, welche Geschäfte, Bars, Cafes dürfen mit welchen Auflagen wieder öffnen, welche Veranstaltungen kann man nach den Osterferien wieder stattfinden lassen, wie geht es mit Schulen, Kitas und Universitäten weiter?