Moin,
Zitat:
Zitat von Jörn
Nur sehe ich kein großes Nebenwirkungsrisiko, welches dem Nutzen so stark entgegensteht, dass der Nutzen nicht mehr bestünde.
|
zunächst ist die Wirkung noch strengerer Maßnahmen umstritten. Es hat ja wohl einen Grund, dass die Experten vom RKI gegen weiter Verschärfungen sind. Ich meine, dass beispielsweise das allgemein Tragen eines Mundschutzen im Moment mehr bringen würde als weitere Restriktionen.
Die erste Nebenwirkung, deren Größe ich nur sehr schwer einschätzen kann, ist die Akzeptanz der Betroffenen für die angeordeneten Maßnahmen. Eine weitere das Vertrauen in die politische Führung. Beides ist miteinander verstrickt.
Viele Menschen leiden jetzt schon sehr unter den angeordneten Maßnahmen. Da geht es nicht mehr um den Besuch beim Lieblingsitaliener. Die haben jetzt echte und berechtigte Existenzsorgen. Meine Schwester ist Krankengymnastin und beandelt vorwiegend alte Menschen in Altenheimen. Die Mutter meiner Tochter ist Tagesmutter.
Bei beiden geht es gerade um ihre berufliche Zukunft. Und sie haben beide
überhaupt kein Verständnis dafür, dass es am einen Tag heisst, dass sie nicht arbeiten dürfen und am nächsten, dass sie arbeiten müssen. Mit dieser Verständnislosigkerit sind sie gerade garantiert nicht alleine.
Und sie haben beide erst recht kein Verständnis für irgendwelche bayerischen Alleingänge, die wohl in der Hauptsache politisch und nicht sachlich motiviert waren, wie Hafu hier
sehr präzise dargelegt hat. Sie erwarten in so schweren Zeiten auch mal eine klare Ansage wo es lang gehen soll.
Denn noch so gute Maßnahmen nützen nichts, wenn die Betroffenen nicht mitgenommen werden und statt guten Argumenten einfach die "Daumenschrauben noch weiter angezogen werden". Man kann sich an jeder Fußgänger- und Radfahrerampel ansehen, was ich damit meine.
Viele Grüße,
Christian