Zitat:
Zitat von Hafu
Mit dem Verbot von einsamen Spaziergängen an der frischen Luft verhindert man meiner Einschätzung nach keine Virus-Ansteckungen.
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Das stimmt wohl, ein einsamer Spaziergänger im Wald steckt niemanden an. Darauf hat auch Herr Kekulé im heute journal erneut hingewiesen.
Dies impliziert jedoch, dass "die Leute" präzise verstehen, was hier gemeint ist, nämlich ein einzelner, einsamer Spaziergänger, allein auf weiter Flur. Oder eine Familie, die unter sich bleibt und allein im Wald die Vögel beobachtet.
Aber offenbar verstehen "die Leute" es nicht auf diese Weise. Auch das war im heute journal zu sehen und hören. Da hatte jeder seine eigene Ausrede, und jeder nahm die Ausreden der anderen, um einen weiteren Grund für sich selbst zu finden.
Ich war vorgestern ebenfalls kurz auf dem Rad. Die üblichen Radwege rund um Frankfurt waren voll. Ich selbst war zwar alleine unterwegs, aber insgesamt habe ich dazu beigetragen, dass das Bild entstand:
"Es sind ja alle draußen, also warum soll ich drinnen sitzen?"
Man muss realistischerweise einkalkulieren, dass präzise Empfehlungen unpräzise ausgeführt werden. Ein Virologe kann sich auf präzise Anweisungen beschränken und hat damit Recht. Aber ein Politiker muss die unvollkommene Realität berücksichtigen und entsprechend handeln. Es geht also nicht nur darum, was virologisch sinnvoll ist, sondern wie sich das Verhalten der Menschen steuern lässt.