Zitat:
Zitat von Helmut S
Das mag sein. Sorry - eine kleine Entschuldigung an qbz für den Ton der Musik.
@qbz: Ja, du hast recht. Ich bin dünnhäutig im Moment. Seit 14 Tagen Krisenmangement und die Situation wird täglich beschissener. Meine Frau ist im Gesundheitswesen / KH. Da brennt bereits jetzt die Luft. Desinfektionsmittel, Tests, MNS uvm ... das Wort Mangelware wäre beschönigt. Infekte hüben und drüben. Bestätigte Infektionen schlagen links und rechts von der Familie ein. Alle sind irgendwo auf irgendeinem Level Kontaktperson. Und: Alle in er Verwandtschaft fragen mich. Meist tun die dann doch was sie wollen, fragen mich aber trotzdem. Nur damit ich ihnen sage was sie hören wollen. Ich versuche meine Firma und die Mitarbeiter einigermaßen ans rettende Ufer zu bringen ohne zu wissen wo das ist. Kurzarbeit ist beantragt, erlaubtes Gleitzeitsaldenkonto auf -200 Stunden aufgebohrt. Freilich interessiert das keinen, auch nicht, wenn Mitarbeiterinnen weinend ins Büro kommen, weil die Männer bereits auf der Straße stehen oder in 100% Kurzarbeit sind. Hier ist täglich psychologische Aufbauarbeit zu leisten, zu lachen und Optimismus zu versprühen. Das geht an die Substanz obwohl ich schon recht stressresistent bin eigentlich. Zuhause hat dann auch die Frau hochverständlichen Redebedarf. Sie hat ebenso enormen Druck. Ich bin aber weder Psychologe noch Schauspieler. Aber Hauptsache der Alteisen weis, dass die Unternehmer über das Kurzarbeitergeld die Dividende finanzieren und du lieber qbz, dass die Union ihre Umfragewerte aufbessern will. Und viele wissen, dass der Arne das TL schon viel früher absagen hätte sollen. Das ist alles ganz wichtig und die Leut' sind halt so g'scheit. Die Liquidität ist Gott sei Dank noch gut und das Rohstofflager voll bis unters Dach, weil frühzeitig vorgesorgt. Wir liefern in Investitionsobjekte der Industrie und des Gewerbe. Kunden kommt! Nur leider kauft kaum noch einer was, denn kaum einer gibt noch wirklich Gas da draussen. Alle Projekte verschoben. Wir haben letztes Jahr viel Geld investiert in unsere F&E und neue Produkte. Auf der Vertriebsseite ausgerechnet in Partner in Spanien udn Italien. Das Schicksal ist echt n Spaßvogel.  Während Januar und Februar noch planmäßig verleifen, ist der Umsatz im März um 70% eingebrochen. Innerhalb von knapp 2 Wochen.
Deshalb finde ich dieses rumgegrantle an denen, die Entscheiden grad recht nervig und bin - ja - dünnhäutig.

|
danke für die Innenansicht. Alles Gute.
In der Firma in der meine Frau beschäftigt ist versuchen auch einige, den Laden soweit wie geht am Laufen zu halten. Das kriegt man als Aussenstehender gar nicht mit.
Bei uns werden auch Aufräge zurückgestellt. Ich merke selbst, wie es mehr und mehr an den Nerven zerrt.
Als Trotst gibt es Nudeln mit Tomatensauce. Aber im Kopf merke ich wie ich mich an jeden Strohhalm klammere.