Zitat:
Zitat von Jörn
Und weil Du ja dauernd gegen die unfähige deutsche Regierung schreibst: Was folgt für die deutsche Regierung? Die beiden Fälle sind ja gerade in diesem Punkt völlig unterschiedlich?
Dass Italien eine merkwürdig hohe Sterberate hatte, und dass eine mögliche Erklärung darin bestehen könnte, dass es viele unerkannte Fälle gab, sehe ich auch so. Dieser Verdacht wurde von Fachleuten bereits früh geäußert.
Aber was folgt daraus? Italien ist ja kein kleines Dorf. Was schlägst Du vor? Hätte man alle Italiener testen sollen? Dazu fehlen die Test-Kits. Kein Land könnte das stemmen, außer vielleicht Monaco oder der Vatikanstaat. Also was tun?
Ist es nicht eher so, dass es reiner Zufall war (und nicht das Versagen der italienischen Regierung), dass aus noch unbekannten Gründen das Virus eingeschleppt wurde und sich schnell verbreitete, bevor es entdeckt werden konnte? Wenn man mit zwei oder zehn Fällen startet und sie sofort entdeckt, dann kann man die Flamme austreten und alle möglichen Betroffenen in Quarantäne stecken. Aber vielleicht startete es mit ein paar hundert, und dann tausend? Wer weiß? Vielleicht bei Veranstaltungen oder durch den Tourismus in Norditalien?
Mir leuchtet der Vergleich mit Deutschland nicht ein. In Deutschland lief es genau andersherum. Es gab kleine Nester, die man schnell erkannte (also anders als in Italien) und mit erheblichem Aufwand bekämpfte. Etwa die Schließung einer Schule, weil in der Straße jemand das Virus hatte. Oder die Ausgangssperre für eine ganze Ortschaft, nachdem dort eine Karnevalssitzung zur Verbreitung sorgte. Ich sehe nicht, dass hier fahrlässig gehandelt wurde. Aber das Virus ist uns dennoch entschlüpft, und niemand kann seriöserweise behaupten, er hätte eine sichere Methode gehabt, das zu verhindern. Oder doch?
Ich verstehe viele Deiner Argumente, aber diesen Punkt verstehe ich nicht, und vielleicht hast Du demnächst etwas Zeit, darauf einzugehen.
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Ich möchte Hafu nicht vorgreifen, aber weil ich gerade wach bin

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Ich habe Hafu so verstanden, dass er an der deutschen Vorgangsweise (nicht nur aber vor allem) kritisiert, dass noch Massenveranstaltungen wie Fußballspiele in ausverkauften Stadien und diverse Karnevalsveranstaltungen erlaubt wurden, als sich alle Experten schon einig waren, dass das gelinde gesagt keine gute Idee ist. Man könnte es auch grob fahrlässig nennen.
Fahrlässig war also nicht die von Dir erwähnte Ausgangssperre nach der Karnevalssitzung, sondern die Karnevalssitzung vorher. Man hat schon mit erheblichem Aufwand gekämpft, aber gegen Geister, die man selbst gerufen hatte.
Ähnlich deppert waren ja (wie hier auch schon erwähnt) die Tiroler mit ihrer Vorgangsweise in Ischgl. Zuerst (aus welchen Gründen immer) möglichst lange nichts tun, und erst als die Katastrophe schon angerichtet ist, mit allem was zur Verfügung steht dreinschlagen, ist halt (sehr zurückhaltend formuliert) eine ziemlich fragwürdige Strategie.