Zitat:
Zitat von Memph1921
möchte einmal danke sagen für die ganzen
Übersetzungen/Analysen der Videos 
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Gerne, das mache ich ja auch zur Übung. Wobei das Wort "Analyse" für meine Transkriptionen sicherlich mehr als übertrieben ist.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Immerhin steht in der Bauchbinde "Carafrae".
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Kein Wunder kommt die Challenge-Serie in den USA nicht auf die Beine.
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Der Vollständigkeit halber habe ich nun begonnen, das
Meet-Lionel's-Coach-Video anzuschauen.
Zu Beginn des Videos verlangt Talbot Cox jubelnd mehr Geld von Sanders und droht ihm mit Klage, weil
jemand im Internet schreibt, dass Lionel Sanders' Nettovermögen bei 52 Millionen Dollar liegt. Es wird ein Zitat von Abraham Lincoln eingeblendet: "Glaub nicht alles, was du im Internet liest."
Schnitt zu David Tilbury-Davis, der mit Tom-Cruise-Top-Gun-Gedächtnis-Sonnenbrille und lässig aufgeknöpftem floral-fruchtigem Kurzarm-Hemd auftritt. Er wird von Talbot Cox interviewt.
Talbot: Wen coacht du?
David: Einige Leute, aber ich vermute, alle wollen etwas über Lionel Sanders hören, den Typen aus Kanada.
Talbot: Wie habt ihr euch kennengelernt?
David: Zuerst haben wir uns beim Ironman Texas getroffen,
in dem Jahr als er einen Einbruch hatte. Ich habe ihn nach dem Rennen getroffen weil ich zu dem Zeitpunkt
Matt Hanson trainiert habe. Ich habe mich kurz mit ihm unterhalten. Und dann hat es bis Kona 2016 gedauert, dass ich auf ihn zugekommen bin und ihm gesagt habe, dass ich ihm helfen kann. Und so ging es los.
Talbot: Hast du ihn fast das ganze Jahr 2016 gecoacht?
David: Lionel? Nein, nein!
Talbot: Sorry, ich meinte 2017!
David: Ja, 2017. Nach Kona haben wir uns unterhalten und ich habe ihm einige Vorschläge unterbreitet, was er tun soll im Vorfeld von Arizona. In 2017 war es eine Partnerschaft, in der ich Vorschläge machte und einen Blick von außen und einen Trainingsrahmen bereitstellte, der von Lionel im Detail ausgefüllt wurde.
Talbot: Somit hast du in 2017 einen Beitrag zu Lionels bestem Abschneiden in Kona geleistet?
David: Ich habe dazu beigetragen. Meine Aufgabe war es, zu vermeiden, dass Lionel im Lauf des Jahres dumme Entscheidungen trifft.
Talbot: War es schwer für dich, Lionel zu beobachten, nachdem ihr getrennte Wege gegangen seid?
David: 2018?
Talbot: 2018 und 2019.
David: Ja, absolut.
Talbot: Schildere deine und Lionels Beziehung in 2018 und 2019.
David: Wir hatten gelegentlich Kontakt. Es gab kein böses Blut zwischen uns. Ich wollte immer das Beste für ihn, unabhängig davon, ob ich sein Coach war oder nicht. Mit der Vertrautheit und dem Wissen um seine Fähigkeiten, war es schwer für mich, zu verfolgen wie die Dinge für ihn liefen.
Talbot: Wann ist Lionel in 2019 auf dich zugekommen?
David: Das war nach Kona. Lionel hat mir eine E-Mail geschickt und hat mich gebeten, ihm dabei zu helfen, einigen Dingen auf den Grund zu gehen und bessere Entscheidungen zu treffen. Wir hatten in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet und er wollte wissen, ob das für mich in Ordnung wäre. Ich war gerne bereit dazu und damit begann es.
Talbot: Hattest du Bedenken, dass Lionel nicht auf dich hören würde?
David: Nein, wir sind beide Menschen und haben unsere Momente. 2017 nach dem Rennen brach die Kommunikation etwas zusammen. Ich habe mich vermutlich etwas zu wichtig gemacht und Lionel hat mir zurecht gesagt, dass es so nicht geht. Ich war etwas angesäuert deswegen und wir gingen unserer Wege. Aber wir kamen immer miteinander aus, wir haben uns nichts übel genommen. In 2019 hatten wir eine sehr offene Unterhaltung, in der wir unsere gegenseitigen Erwartungen auf den Tisch gelegt haben. Natürlich werden wir nicht immer einer Meinung sein, vielleicht gibt es eine Diskussion, vielleicht kotzen wir uns aus. Aber wir sind groß genug und hässlich genug ("ugly enough" - sagen Leute das?) um das wie Erwachsene zu besprechen und nicht verbohrt zu sein.
Talbot: Als du Lionels Training wieder übernommen hast, hast du seine komplette Trainingsplanung gemacht?
David: Nein, denn das ist nicht was Lionel will oder braucht.
Talbot: Kannst du uns durch den Ablauf führen, wie du die Trainingsziele definierst usw.?
David: Ja, ich mache einen Vorschlag, der den Rahmen des Trainings absteckt. Als Metapher gesprochen: Wenn ich ein Malbuch entwerfe, dann zeichne ich das Bild und Lionel füllt die Farben aus. Ich gebe ihm einen Rahmen hinsichtlich des Zieles in den nächsten drei oder sechs Monaten: Das sind die Bausteine, die dafür notwendig sind. So stelle ich mir vor, dass sie nacheinander abgearbeitet werden. Bei manchen Details mache ich Vorschläge und dann baut er diese in seine Woche ein. In anderen Fällen sage ich ihm nur, dass er sich auf eine bestimmte Art des Trainings konzentrieren soll und er entwirft die Einheit so, dass er damit zurecht kommt. Ich sehe Daten, ich sehe Videos, ich sehe Bewegungsmuster, aber Lionel fühlt das Training. Er fühlt, wie es ihm geht, wie hart die Einheiten sind. Dafür gibt es Maß an Kommunikation, um zu klären, was alles bedeutet, wie alles zusammenpasst, Schritt für Schritt.
...so, nun sind wir bei 7:37 von 18:46 und ich mache irgendwann später weiter...
