Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Interessante Ergebnisse der 140-kmh-Versuchsstrecken (statt 130) in Österreich:
Daß die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht um 10 km/h sondern nur um 2 - 4 km/h angestiegen ist, überrascht mich nicht - nicht alle fahren ständig am Limit des erlaubten. Dem entspricht auch das mit den Emissionen:
Was mich aber auch überrascht, ist der Rückgang der Unfallzahlen:
Ich frage mich, ob da ein zweiter Faktor drin steckt, der nicht erfasst wurde? Ich kenne die Strecke, und fuhr die auch öfter früher und während der Testzeit - ich habe keinen Unterschied wahrnehmen können, es hatte immer zu wenig Verkehr, um relevante Gefährdungen zu erleben (gut, es war immer Wochenends). Gibt es hier Österreicher, die dafür eine Erklärung haben?
Provokante Frage: wenn das mit den Unfallzahlen tatsächlich stimmt - ist es nicht 1 -2 % mehr Auspuffgase Wert?
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Mit kleinen Zahlen kann man keine aussagekräftige Statistik betreiben. Das ist auch ein Grundproblem vieler medizinischer Studien.
Gerade bei seltenen Ereignissen (Und Unfälle mit Personenschaden sind auf Autobahnen nunmal seltene Ereignisse) erreicht man bei kleinen Stichprobengrößen und kurzen Beobachtungszeiträumen keine statistische Siknifikanz.
Ein bis zwei Tage mit Blitzeis oder starkem Nebel (=Zufall) oder Veränderungen beim Winterdienst (Einsatzhäufigkeit, Menge des asgebrachten Streusalzes=systematischer Fehler) können die Häufigkeit von Unfällen massiv beeinflussen.
Außerdem lief die Studie nur über 5 Monate beginnend im August 2018, während der Vergleichszeitraum die drei Jahre zuvor waren, also inklusive Januar und Februar, den Hauptwintermonaten, die in der Studie fehlten.
Darüberhinaus begann der winter 2018/ 2019 erst im Januar so richtig und war bis dahin ungewöhnlich mild, was natürlich auch auf Unfallzahlen durchschlagen kann.
Dann ist da noch die Frage, welche baulichen Veränderungen an den Autobahnabschnitten vorgenommen wurden: ich vermute, dass um auf das (erhöhte) Tempolimit aufmerksam zu machen, von dem ja sonst kaum einer der Autofahrer wüsste, wurden nicht hunderte Schilder gedruckt und angeschraubt, sondern ein umfangreiches elektronisches Leitsystem installiert. Diese Leitsystem informieren ja nicht nur über das jeweilige Tempolimit (in Deutschland dann oft dynamisches Tempolimit je nach verkehrsdichte, Sichtverhältnissen, Wetter etc.) sondern warnen z.B. auch vor Staugefahr, Glätte etc. und senken alleine schon nachweislich das Unfallrisiko.