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Alt 01.03.2020, 19:19   #16100
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.258
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Was wäre denn Deine Antwort als Christ? "Gott wollte Deine Behinderung"?
Ich bin kein Christ. Ich hatte schon gesagt, dass ich flexibel bin was Religion anbelangt. Woher kommt die Unterstellung immer wieder an meine Person ich wäre Christ? Als Christ würde ich sagen, dass alles gut wird. Das klappt, da ich mit (teilweise sehr schwer) Behinderten gearbeitet habe. Mein Version von wegen Karma und die glaubhafte Versicherung an totsterbenskranke, behinderte Kinder tat denen gut.

Daher nochmalig: was sagst Du denen? Pech gehabt? A-Karte gezogen? Dein Leben war sowieso sinnlos? Stirb' einfach? Ist doch sowieso egal?

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Wer ein Recht auf Existenz hat – diese Frage wird nicht von den Naturwissenschaften beantwortet, da Rechte nicht ihr Gegenstand sind. Über das Lebensrecht und dessen Verwirkung kannst Du jedoch viel in der Bibel lesen.
Nein. Das mache ich mit Computersimulationen und Beobachtungen. Zum einen regelt sich jede Überpopulation automatisch. Da wir überbevölkert sind, und sehen wie das die Natur macht, regeln wir nach. Behinderte haben in so einer Welt keinen Platz. Es überleben die, die gesund und stark sind. Reine Naturwissenschaft.

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ja, diese Frage liegt doch auf der Hand, findest Du nicht? Man darf doch erwarten, dass das Bild, welche eine Religion von der Welt entwirft, sich mit der Welt deckt, die wir um uns herum vorfinden. Eine Welt, die von einem nicht steigerbar guten Gott erschaffen worden wäre, würde eben ganz anders aussehen, als unsere real vorhandene Welt. Findest Du nicht?
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ein Mensch entwickelt sich über viele Entwicklungsschritte aus den Genen seiner Eltern. Dabei können leider Fehler auftreten. Mit Gerechtigkeit und ähnlichen moralischen Begriffen wie Gut und Böse hat das nichts zu tun.

Ein Beispiel wäre das Erbmolekül, in dem der Bauplan des Menschen gespeichert ist. Es ist ein ungeheuer langes und komplexes Molekül, das aus zehntausenden Bausteinen besteht. Unglücklicherweise wird dieses Gen wie jedes andere Gewebe von radioaktiver Strahlung getroffen. Durch diesen Beschuss ergeben sich Fehler im Genom, die mit zunehmendem Alter der Eltern zahlreicher werden.

Das ist sehr bedauerlich.

Allerdings entstehen durch denselben Prozess immer wieder Varianten von Lebewesen, die genetisch geringfügig von ihren Eltern abweichen. So kann sich eine Art an sich ändernde Umweltbedingungen anpassen. Wäre jedes Kind stets eine fehlerfreie Kopie aus den Genen der Eltern, gäbe es keine Evolution (vereinfachte Darstellung).
Also doch alles Zufall. Das Universum ist blind und dumm und nicht zielgerichtet. Es gibt keinen Sinn. Ein Elektron wurde auf unendliche Geschwindigkeit beschleunigt. Bumm! 42!

Warum gibt es Leben in fehlerreichen Erbanlagen und warum gibt es Menschen, die diese Fehler nicht haben? Ist nicht ungerecht? Auch nicht für diejenigen, die es betrifft?
Und wozu überhaupt Evolution? Warum entwickeln wir uns nicht wieder zurück zu Fischen? Könnten wir auch prima leben? Evolution impliziert Richtung, Richtung leitet sich aus dem alt-deutschen Wort Sinn ab.

Also ist die Evolution Schuld? Bist halt behindert, sagt man zu dem Kind. Dumm gelaufen für Dich, könnte man auch sagen. Toller Trost für das Kind, dass im Rolli hockt und in wenigen Monaten sterben wird. Schau' mal so einem Wesen in die Augen und sage sowas dann: das behinderte 12 jährige Kind verreckt elendiglich wegen Glasknochenkrankheit in seinen Exkrementen sitzend (Windeln) in seinem Rolli in ein paar Monaten. Worin findet es wohl mehr Trost: in der Beschreibung seiner Selbst als Gendefekt und/oder Kopierfehler oder in der Versicherung, dass alles schon seinen Sinn hat?

Geändert von Trimichi (01.03.2020 um 19:28 Uhr).
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