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Zitat von qbz
Das ist wirklich ein grosses Thema. Du individualisierst und subjektivierst das Thema halt vollkommen.
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Ja, da es auch so ist, steht sogar in Deinem Artikel:
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Gerecht ist das, was als gerecht erlebt wird. In diesem Sinne gebe es allein in Deutschland - und das macht es für Politik und Gesellschaft etwas schwieriger - um die 80 Mio. unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen.
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Ansonsten ist das beschriebene Denkmodell sicher möglich und auch vorhanden, aber auch sicher nicht die einzige Denkweise, die den Umgang mit der grundlegenden Ungerechtigkeit dieser Welt ermöglicht. Meine Denkweise ist es in der beschriebenen Form nicht, dafür klingen mir alle Beispiele viel zu plakativ, vereinfachend, z.T. überspitzt und konstruiert. Z.B. "blaming the victim" kann m.M.n. verwerflich, oder auch begründet sein, die Differenzierung kommt im Artikel zu kurz. Ich bin nun mal der Ansicht, daß jeder zuerst selbst gefordert ist, Verantwortung für sich zu übernehmen, bevor andere dafür sorgen, daß Nachteile ausgeglichen werden, die man aus eigener Kraft nicht ausgleichen oder umgehen kann. Ich bin zwar nicht religiös, aber ich bin in einem stark Calvinistisch geprägten Umfeld aufgewachsen, wo "hilf Dir selbst, dann wird Dir geholfen" die Richtschnur war. Aber ich weiß auch, daß das nicht der einzig mögliche und immer hilfreiche Ansatz ist.
Wer auch immer auf sich nimmt, Gerechtigkeit für die Welt zu erreichen, sollte das entsprechend dem letzten Satz des Artikels tun
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... in dem Bewusstsein, dass niemand unfehlbar in seinen Gerechtigkeitsurteilen ist.
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