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Alt 04.02.2020, 12:44   #22
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.616
Zitat:
Zitat von bluna Beitrag anzeigen
hierzu empfehle ich

Kapitalismus ist nicht das Problem sonder die Lösung von Rainer Zitelmann
Aus dem Klappentext:
"Der Markt hat versagt, wir brauchen mehr Staat – das behaupten insbesondere seit dem Ausbruch der Finanzkrise vor zehn Jahren Politik, Medien und Intellektuelle. Rainer Zitelmann, mehrfacher Bestsellerautor, vertritt die Gegenthese: Mehr Kapitalismus tut den Menschen gut.

Zitelmann findet Belege für seine These in Afrika, Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika. Er vergleicht die Entwicklung in Ost- und Westdeutschland und in Nord- und Südkorea nach dem Zweiten Weltkrieg, im kapitalistischen Chile ....."

Ich habe das Buch nicht gelesen, aber zahlreiche Menschen in Chile scheinen den aktuellen Protesten nach zu schliessen, nicht die Meinung des Autors zu teilen. Das Land musste wegen der Proteste gegen die Regierungspolitik auch die Weltklimakonferenz 2019 absagen.

Ich fände es ziemlich zynisch, gerade Chile, wo die USA mit einem Militärputsch blutig den sozialistischen Präsidenten Allende und die Regierung wegputschte, Tausende Menschen umbrachte, folterte oder ins Exil trieb, um einen asozialen neoliberalen Raubtierkapitalismsu zu installieren, als positives Modell für eine wirtschaftliche und sozialpolitische Entwicklung in Lateinamerika zu nehmen.

Von dem Lateinamerika-Spezialisten Georg Fülberth:
Chile – Sebastián Piñera, die Ein-Prozent-Elite und die Militärs, Teil I
Chile – Sebastián Piñera, die Ein-Prozent-Elite und die Militärs, Teil II

"Die Netzwerke der Macht in Chile sind zwar eng gestrickt, komplex und werden verheimlicht. Das hinderte die Publizistin und Trägerin des Nationalpreises für Journalismus, María Olivia Mönckeberg, nicht daran, sie zu entschlüsseln und ihr Vorgehen als Modus Operandi und Logik des seit über 40 Jahren herrschenden neoliberalen Systems zu erklären. Ihr im Jahr 2001 erschienenes und 2015 von Random House (Bertelsmann) als Taschenbuch neu herausgegebenes Forschungswerk “El Saqueo” (Die Plünderung – siehe Buchcover) rekonstruiert, wie unter dem Druck der Chicago Boys gegen Ende der Pinochet-Diktatur mindestens 37 große, staatseigene Unternehmen privatisiert, zu Preisen weit unter dem Marktwert gekauft wurden und – vornehm, akademisch ausgedrückt – Ausgangspunkt der “ursprünglichen Akkumulation” von Chiles Eliten bilden.

Nach Schätzungen des Forschungsinstituts für städtische Marginalität der Katholischen Universität Chile summierten sich diese dubiosen Geschäfte auf nicht weniger als 23,3 Milliarden US-Dollar. Ein Schaden am chilenischen Staat und seinen Bürgern – die mit ihren Steuerzahlungen den Aufbau dieser Betriebe jahrzehntelang finanziert hatten – den die mehrfache Autorin und heutige Hochschulprofessorin nicht zu Unrecht als skrupellose Plünderung bezeichnet."

Geändert von qbz (04.02.2020 um 17:26 Uhr).
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