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Zitat von derpuma
Irgendwie beleidigt so eine 12.000 Jahre Prognose all unsere Ingenieure.
Das erinnert mich stark an die Aussagen zum Rhein aus den 50er bis 70er Jahren. Da hieß es auch der Fluß könne sich über einen unverhältnismäßig langen Zeitraum nicht mehr richtig erholen. Die Entwicklung der Filteranlagen in Industrie und der Wasserschutz haben aber dann irgendwann soviel Fahrt aufgenommen, das dieses Problem bereits heute (eigentlich schon seit dem Ende der 90er Jahre) faktisch schon nicht mehr existent ist.
Sicherlich hinkt dieser Vergleich im Bezug auf CO2 etwas, da es sich hier um ein globales Problem handelt. Dennoch wird es auch hier in nicht allzu ferner Zukunft Filter-Lösungen geben, an die wir heute noch nicht zu denken wagen.
Die Entwicklung in Sachen CO2 Verwertung wird in den kommenden Jahren sicherlich exponentiell zunehmen.
Vielversprechende Ansätze hierzu gibts es bereits duzende:
1) Carbon2Chem
2) CO2 als Düngemittel
3) CO2 unterirdisch verpressen
4) Aus Kohlendioxid wird Kohle
5) Turbinen antreiben mit superkritischem CO2
6) Photosynthese mit künstlichen Blättern
7) City Tree
8) Climeworks - Bio Energy with Carbon Capture and Storage
usw.
Ich persönlich gehe davon aus, das diese Technologien einen enormen Sprung machen werden und letztendlich dazu beitragen, zum einen CO2-Emissionen aus Industrie, Wirtschaft und Verkehr nicht unwesentlich zu senken und zum anderen auch wieder CO2 aus der Atmosphere herausfiltern werden. Ich gehe sogar davon aus, das derartige Entwicklungen und Errungenschaften schneller voranschreiten werden, als die globale Umsetzung so mancher Maßnahme die zur Einsparung von CO2 Emissionen umgesetzt werden soll.
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Der Gedanke ist prinzipiell ja ganz schön. Die Konsequenz daraus ist dann welche? Wir machen weiter wie bisher, irgendwem fällt schon was ein? Kann man machen, ist mir dann doch zu viel Russisch Roulette.
Der Rhein ist ja auch nicht sauber geworden, weil jemand ne Idee hatte und plötzlich was reingekippt hat, wodurch das wieder sauber wurde - man hat irgendwann verstanden, dass bspw ein Bayer Werk in Leverkusen nicht mehr einfach alles an Abfall in den Rhein kippen kann.
Und du sagst ja selbst - ein Ökosystem Fluss ist etwas komplett anderes (örtlich begrenzt und von oben fließt sauberes Wasser nach) als eine globale Erwärmung.
Zu Arnes Posting - was bei der ganzen thematik ja noch hinzukommt: Berlin und London sind Städte, die allein auf Grund ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten schon Wege finden damit zurecht zu kommen (Dubai überlebt ja auch in der Wüste). Was aber passiert in Kampala, was passiert in Nairobi. Wenn die Menschen da erstmal feststellen, dass es in ihren Ländern dauerhauft keine Lebensgrundlage mehr gibt, gleichzeitig aber das Internet relativ einfach zugänglich zeigt, dass es sich in Europa „in Saus und braus“ lebt, wird sich mE die Migrationsthematik nochmal deutlich an Dynamik und brisanz gewinnen.
Heute schon sind Gesellschaften in Europa damit überfordert, Kriegsflüchtlingen aus Syrien und Libyen Schutz zu gewähren bzw schotten sich ab. Wie hält man 10-20-50 Millionen Menschen davon ab sich in Bewegung zu setzen?
Mit einem weiter so „uns fällt schon was ein“ glaube ich eher nicht