Zitat:
Zitat von Hafu
Den großenWurf zur Klimarettung wird es nicht geben, sondern man benötigt viele Einzelmaßnahmen mit ähnlicher Zielrichtung.
|
Das sehe ich auch so. Aber während der Einzelne einfach in seinem Bereich etwas sinnvolles tun kann und soll, ohne unbedingt auf die Gesamtwirkung zu schauen, erwarte ich von der Politik schon, daß sie eine gewisse Priorisierung vornehmen, und zuerst Einzelmaßnahmen vornehmen, die die größtmögliche Wirkung haben in Bezug auf die CO2-Reduktion, wenn nun mal das als der Kern des Problems definiert ist. Größte Wirkung heißt so schnell wie möglich so viel weniger CO2 wie möglich.
Da verstehe ich dann nicht ganz, wieso z.B. Atomkraftwerke, die aktuell CO2-frei Strom produzieren, abgeschaltet werden, obwohl jedem klar ist, daß auch bei besten Bedingungen Windkraft erst in vielen Jahren einen hinreichenden Ersatz bieten kann. Wenn wir jetzt alle deutschen Atomkraftwerke so lange wie technisch möglich laufen lassen, würde man gleich mehrere Kohlekraftwerke stilllegen können. Wen Argumente hierzu interessieren, kann sich gerne
diese Aktion von Klimaschützern genauer anschauen.
Auch auf anderen Gebieten vermisse ich eine solche Denkweise, die sog. "low hanging fruits" mit großem Effekt anzugehen. Z.B. wäre eine Möglicheit, Entwicklungshilfe komplett auf CO2-reduzierende Maßnahmen (Kraftwerkmodernisierung, regenerative Energieerzeugung) zu setzen, oder "rollende Lager" so zu besteuern, daß der LKW-Verkehr gegenüber der konventionellen Lagerhaltung unwirtschaftlich wird; stattdessen wird ewig über Strohhalme, Plastiktüten, 10 % Bahnermäßigung u.ä. diskutiert - was zwar nicht falsch ist, aber den Aufwand kaum rechtfertigt.