Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE
Die Parallelen zu Veganern sehe ich ebenfalls. (...) Es nerven Veganer nicht wegen ihres Verzichts, sondern weil ein Großteil dieser Personengruppen durch sein Verhalten auffällt. (...) haben Veganer oft ein aufdringliches Verhalten. Auch die FFF-Bewegung empfinde ich als aufdringlich, während klassische Umweltschützer eher durch Taten auffielen.
|
Darin steckt die Forderung, man könne ja gerne sein eigenes Leben gestalten, aber man solle doch bitte alle anderen in Ruhe lassen.
Das ist eine grundsätzliche Weisheit, die ich normalerweise befürworte. Aber sie funktioniert nicht in jedem Bereich. Man muss unterscheiden zwischen Privatleben und Politik. Politik lebt von der Auseinandersetzung und dem Wettbewerb um bessere Ideen. Dazu ist es notwendig, andere Ideen auf den Prüfstand zu stellen oder zu kritisieren.
Nun stellt sich heraus, dass manche Privatsachen auch politisch sind. Es ist eben nicht
nur Privatsache, was jemand auf dem Teller hat oder welches Auto vor dem Haus steht. Das liegt daran, dass diese Dinge Auswirkungen haben,
die über das eigene Privatleben hinausgehen. Beim Ausstoß von CO2 ist das offensichtlich, denn dessen Auswirkungen betreffen alle, auch wenn sie z.B. gar kein Auto haben.
Bei Massentierhaltung ist es weniger offensichtlich — aber es wird offensichtlich, wenn man Tiere als Lebewesen und Mitgeschöpfe betrachtet. Es kann keine "Privatsache" sein, da offensichtlich andere Lebewesen betroffen sind. Wenn in der Betriebskantine jeden Tag ein Fleischgericht für 2,90 Euro ausgegeben wird, dann darf man deswegen kritische Fragen stellen. Man muss das Gespräch ja nicht direkt beim Essen führen, aber vielleicht mal bei der nächsten Betriebsversammlung. Dann wäre es nicht privat, sondern "politisch".