Zitat:
Zitat von ThomasG
Ich habe verstanden und ziehe mich wieder zurück hier.
So wie ich denke, denken viele und es ist ziemlich normal so zu denken.
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Seltsamerweise denkst du in deinen Beiträgen z.B. zum Langstreckenlauf so nicht.
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Zitat von captain hook
... Remco hat mit 19 Jahren 2019 einen Klassiker (höchste Kategorie) gewonnen. (ohne damit ausdrücken zu wollen, dass er irgendetwas anders macht als alle anderen die da rumfahren).
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Ich will mich jetzt nicht zum Verteidiger von Evenepoel aufspielen, von dessen Umfeld und Leistungsentwicklung ich zu wenig weiß, um mir ein Urteil zu erlauben oder auch nur ein begründetes "Bauchgefühl" zu entwickeln.
Mir geht es eher darum, dass ich es nicht mag, wenn grundsätzlich hinter jeder sportlich sehr guten Leistung primär Doping vermutet wird. Es ist das Wesen eines sportlichen Wettkampfes, dass es grundsätzlich am Ende ein Podium mit einem Sieger und zwei Plazierten gibt. Wenn diese nicht besser als die anderen wären, dann würden sie da nicht stehen und alleine aufgrund ihrer starken, evt. auch überragenden Leistung auf Doping zu schließen, mag in manchen Sportarten in der Vergangenheit richtig gewesen sein, aber dies deshalb auf alle Sportarten der Gegenwart zu übertragen ist absurd.
Der Gedanke sollte dir eigentlich aus deinem eigenen Wettkampfsport vertraut sein.
Im Profiradsport gibt es zur Zeit die Tendenz, dass talentierte Athleten aus dem Juniorenbereich nicht erst wie in der Vergangenheit für einige Jahre in "Nachwuchsteams" der Profiteams zur weiteren Entwicklung gesteckt werden, sondern dass sie direkt Protourverträge erhalten, vermutlich auch weil die Ausbildung im Juniorenbereich mit strukturierterem wattbasierten Training weitaus besser geworden ist, als sie es in der Vergangenheit war. Ein paar andere Beispiele mit Namen hast du selbst ja oben schon genannt. Der aktuelle Weltmeister Mads Pedersen (Jahrgang 1995) passt ja auch gut in diese Kategorie.
Und die Tendenz gibt es auch in anderen Sportarten, wenn man an den sehr jungen 70.3-Weltmeister im Triathlon Gustav Iden oder die Entwicklung des jüngsten der Ingebigtsen-Brüder (der gleichzeitig der schnellste von diesen ist) denkt. Bestimmte physiologische Fähigkeiten, wie z.B. die Vo2-max und die Fähigkeit eine sehr hohe Herzfrequenz lange zu tolerieren ist mit Anfang 20 besser als mit Anfang 30 trainierbar.
Warum jüngere Sportler eher zu Dopingmitteln greifen sollten, als ältere Sportler, die schon länger im Profisportsystem und dessen Strukturen stecken, kann ich für mich keine auf Anhieb stichfeste Argumente erkennen (was selbstverständlich nicht ausschließt, dass es auch in dieser Generation schwarze Schafe gibt).