Zitat:
Zitat von Vicky
Dann müssten alle anderen existierenden Religionen ebenfalls eine Nationalität werden.
|
Wie qbz schon erklärt hat, ist es mit dem Judentum schon etwas spezifisch. Aber hier geht es wirklich um eine formaljuristische Anpassung des Gesetzes, wohl mit dem einzigen Ziel, antisemitisch eingestufte Diskriminierung an Universitäten staatlich durch Mittelkürzung sanktionieren zu können. Es gab wohl zunehmend Aktivitäten des BDS und ähnlicher Anti-Israelischer Aktivisten mit Billigung der Universitäten, die von Juden als Antisemitisch empfunden wurden. Trump will wohl (auch wegen seinem jüdischen Schwiegersohn Kushner) hier ein Zeichen für Israel, für die Juden setzen. Daß er damit einigen radikaleren Demokraten (wie z.B. Ilhan Omar), die sich auch mal mit BDS einlassen, eins auswischt, ist ihm sicher Recht.
Ich verstehe nur nicht, wieso nicht einfach religiöse Diskriminierung ins Gesetz aufgenommen werden kann - hängt dann wohl zu lange in irgendeinem Prozess fest, um schnell umsetzbar zu sein.
Eine zweite Bemerkung zur Präzisierung: Nationalität hat entgegen der häufig in Westeuropa vertretenen Ansicht nichts zwingend mit Staatsbürgerschaft zu tun. Das letztere hat nur mit der Zugehörigkeit zu einem Staat zu tun, wo ich lebe, Steuern zahle und wählen darf, oder wo ich meinen Pass bekomme. Nationalität hat mit der Zugehörigkeit zu einer ethnisch und auch kulturell definierten Gruppe, bestimmt durch Abstammung, Sprache, Traditionen, etc. So sind viele Südtiroler zwar italienische Staatsbürger, aber von Nationalität Deutsche (im Italienischen Pass war das zumindest früher auch so deutlich ausgewiesen). Gerade für Minderheiten ist diese Unterscheidung wesentlich. Und damit hat die Erklärung der Judentums zur Nationalität nichts mit einer doppelten Staatsbürgerschaft zu tun.