Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Du hältst eine Reduzierung des Fleischkonsums für unnötig und unbegründet? Was denkst Du über die häufig genannten Gründe wie
- Tierquälerei in der Fleisch- und Milchproduktion
- Verschwendung von Ressourcen (50% der gesamten Anbaufläche Deutschlands dient der Produktion von Viehfutter), mit den einher gehenden Umweltschäden einer intensiven Landwirtschaft
- Ausstoß von Klimagasen. 15% unserer gesamten Klimagas-Emissionen gehen für die Viehhaltung drauf, das ist mehr als der Beitrag des Verkehrs (Quelle: Vereinte Nationen).
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Ich kenne den Konsum der meisten nicht. Für mich persönlich sehe ich keinen Grund, etwas wesentliches an meinem Fleischverbrauch zu ändern. Tierquälerei ist kein Grund, auf Fleisch zu verzichten, sondern ein Grund, sich für artgerechte Tierhaltung einzusetzen. Ja, Landwirtschaft ist immer ein Eingriff in die Natur; je nach Ausführung mal gravierender, mal weniger. Aber wir können nun mal die Natur nicht so sehr schonen, daß wir nur noch als Jäger und Sammler unterwegs sind (und erst recht nicht nur als Sammler). Ein sinnvolles Maß zu finden, vernünftige Landwirtschaft zu fördern ist eher mein Standpunkt.
Klimagase: dazu habe ich mich schon geäußert. Nach dieser Logik ist ja Buffalo Bill der Klimaheld des 19. Jahrhunderts, da er Millionen Methan-rülpsende Büffel ausgerottet hat. Mein persönlicher Rindfleischverbrauch hält sich ansonsten ziemlich in Grenzen; Milch und Käse sind aber für mich ein Grundnahrungsmittel. Dafür könnte man meinetwegen riesige Sojafelder renaturieren und aufhören, Garnelen zu pulen.
Übrigens, allen, die sich sehr für artgerechte Tierhaltung einsetzen: für den Menschen ist Fleisch essen auch artgerechte Ernährung. Ich bin also für artgerechte Menschenhaltung
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Eine Gewohnheit zu ändern kann einen emotionalen Verlust bedeuten. Man sollte aber auch den Gewinn an Lebensfreude einrechnen, eine neue Sache zu entdecken. Beides gehört gleichermaßen zu einer Veränderung.
Wer beispielsweise auf einen Sommerurlaub auf Mallorca verzichtet, empfindet das vielleicht als Verlust. Er wird jedoch im Gegenzug die wunderschöne Ostsee oder das Allgäu lieben lernen.
Mir scheint, es geht hier eher um eine generelle Ablehnung von Veränderungen. Diese werden gleichgesetzt mit einem Verlust von Lebensfreude.

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Warum gleich
generelle Ablehnung? Ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und Änderungen fallen ihm generell schwer. Das ist aber nicht grundsätzlich negativ, weil sich genau daraus Gemeinschaften, Traditionen, Kulturen entwickeln, die wiederum die Persönlichkeit prägen und eine Gesellschaft formen. Änderungen können natürlich auch eine Bereicherung sein - aber es soll doch bitte jeder selbst entscheiden dürfen, ob er eine Änderung will, oder nicht. Und natürlich kann ich auch mal an der Ostsee Urlaub machen statt in den Bergen, und würde das auch genießen - aber meine Vorliebe für die Berge ändert sich nicht, und nie mehr in die Berge fahren wäre deprimierend. Es mag aber sicher Leute geben, die bei einer solchen Änderung was tolles für sich entdecken - es ist aber nicht unbedingt die Regel, oder das Wahrscheinlichere.