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Alt 01.11.2019, 20:58   #14955
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von merz Beitrag anzeigen
er gilt zu Recht als Begründer der Biologie
Jedoch nicht, wenn man zwei Kriterien anwendet, die für jeden Biologen und jeden Wissenschaftler gelten:

- die gefundenen Erkenntnisse müssen zutreffen
- die Methoden müssen wissenschaftlichen Charakter haben.

Beides trifft auf Aristoteles im Großen und Ganzen nicht zu. Weder waren seine Erkenntnisse bezüglich Seele/Gehirn/Bewusstsein zutreffend, noch hat er sich wissenschaftlicher Methoden bedient. Das meiste hat er sich einfach ausgedacht und zusammengereimt. Er hat sich gar nicht darum gekümmert, ob seine Thesen korrekt sind; denn dann wäre ihm aufgefallen, dass er zu einer solche Überprüfung überhaupt nicht in der Lage ist.

Das ist sofort offensichtlich, wenn man bedenkt, dass ihm keine Mikroskope (nicht einmal ein plumpes Vergrößerungsglas) und kein Basiswissen der Naturwissenschaften zur Verfügung stand, etwa die Erblehre oder elementares Wissen über Zellen und Zellteilung.

Dennoch verstieg er sich dazu, Auskunft zu geben über die exakten Vorgänge der Befruchtung und dem Entstehen von Organismen. Sperma war bei ihm eine Ausscheidung des Blutes (falsch). Er wusste außerdem, dass das Spermium nicht Teil des neuen Organismus wird (falsch). Er berichtete, dass sich beim menschlichen Embryo zuerst das Herz bildet (falsch).

Das Gehirn hielt er für eine Kühl-Apparatur des Herzens (falsch). Viel falscher kann man eigentlich nicht liegen, wenn man anstrebt, als Begründer der Biologie zu gelten.

Er gab bekannt, Männer hätten mehr Zähne als Frauen. Das ist falsch. Richtig ist, dass manche Männer mehr Frauen als Zähne haben.

Er sagte, das Geschlecht einer Geburt würde mitbestimmt durch das Geschlecht einer vorherigen Geburt (falsch).

Aristoteles hat sich keineswegs auf Themen beschränkt, die in seiner Reichweite und in seiner Kompetenz lagen. Sondern er hat sich in Bereiche verstiegen, die er mit seinen Mitteln überhaupt nicht beurteilen konnte, etwa die Vorgänge bei der Verschmelzung zweier DNA-Stränge. Heute wissen wir jedoch, dass seine Erkenntnisse dazu nur Scharlatanerie gewesen sein können.

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Abtreibung ist ein ernstes Thema, sodass wir die bestmögliche Entscheidung treffen wollen, die bestmöglich abgesichert ist. In dieser Situation ausgerechnet mit Aristoteles zu argumentieren, halte ich für ein starkes Stück. Niemand von uns wäre damit einverstanden, dass über sein eigenes Leben so fahrlässig entschieden würde.
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