Zitat:
Zitat von Hafu
Bei der Bewertung des Rennens von Alistair sollte man nicht vergessen, dass er den Plattfuß hatte, mit minimalem Luftdruck und erhöhten Rollwiderstand (mutmaßlich erhöhter Energieaufwand) noch eine ganze Weile weitergefahren ist und schließlich doch das Hinterrad wechseln ließ.
Das nach dem Laufradwechsel entstandene Loch hat er dann relativ schnell wieder zugefahren, was unter Kona-Bedingungen im letzten Drittel der Radstrecke erfahrungsgemäß eine ganz schlechte Idee ist.
Verloren gegangene Zeit gerade in diesem Rennen und gegen die dortige Konkurrenz kann man nicht einfach wieder mit erhöhtem Energieaufwand zurückholen.
Durchaus möglich, dass er auch ohne Panne und bei gleichmäßigem Pacing irgendwann hochgegangen wäre, aber es wäre auf jeden Fall spannender geworden und der Einbruch wäre später oder sogar erst hinter der Ziellinie passiert.
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Auf Instagram schreibt Brownlee:
"My day couldn't have gone much better until I punctured at Hawi." Offenbar hat ihn der schleichende Plattfuß, den er ja laut Jan Frodeno schon weit vor Hawi gehabt haben soll, nicht großartig beeinflusst.
Interessanterweise war Brownlee sowohl beim Messpunkt KM 95 als auch beim Messpunkt KM 111 in der Frodeno-Gruppe. Zwischendurch war er im Live-Stream kurz vor Amberger zu sehen, der bei KM 95 schon 44 Sek Rückstand auf die Frodeno-Gruppe hatte.
Zwei Schlussfolgerungen:
- Der Radwechsel ging unglaublich schnell. Selbst im Radsport dauert ein Radwechsel durch einen Teammechaniker oft etwa 30 Sek, und dort sind Sportler und Mechaniker meist ein eingespieltes Team und der Mechaniker wechselt im Rennen teilweise mehrere Laufräder pro Tag. Wenn Brownlee beim Radwechsel also nur etwa 45 Sek verloren hat, war das definitiv Glück im Unglück.
- Gleichzeitig ist er die 45 Sek innerhalb weniger Kilometer wieder zugefahren, und das in einem Teilstück, in dem die Frodeno-Gruppe den Abstand auf die bis dahin aufholende Wurf-Gruppe um 13 Sek ausgebaut hat. Das stützt für mich die Theorie, dass er dort kurzzeitig in den tiefroten Bereich gegangen ist.
Ich glaube aber, dass er auch ohne dieses Ereignis keine Rolle im Kampf um den Gesamtsieg gespielt hätte. Vielleicht hätte er besser abgeschnitten als auf dem 21. Gesamtrang, aber er wäre sicher nicht auf dem Podium gelandet. Für mich sah er schon zu Beginn des Laufs fertig aus. Er nimmt einige Hausaufgaben für die Zukunft mit nach Hause.