Zitat:
Zitat von Jörn
Für mich ist es vor allem eine Ingenieursfrage. ...
Das sind technische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Probleme, die zügig gelöst werden müssen.
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Grundsätzlich stimme ich zu. Als Ingenieur ist das schon im Grunde meine Art der Annäherung an das Problem. Allerdings stelle ich als Ingenieur und Methodiker die Fragen auf einer anderen Ebene, nach Bedeutung der Zielfunktion und nach Größe des beeinflußbaren CO2-Ausstoßes. Ich bin allderings schwer enttäuscht, daß beim tollen Klimapaket keine Antwort-Ansätze zu z.B. folgenden Grundsatzfragen gibt:
Wie sichere ich die Stromversorgung in Grundlast bei minimalem CO2-Ausstoß?
(Welche Technologien sind dafür geeignet, bis zu welchem Deckungsgrad, was ist wann verfügbar, wie lange brauchen Änderungen, etc.. Dann darf auch Atomkraft kein Tabu sein, und ein ehrgeiziges Schnellverfahren zum Ausbau der Stromtrassen von den Offshore-Windparks wäre ein Minimum gewesen. Wenn man Fahrverbote verhängen kann, kann man auch Trassen politisch festlegen, wenn man denn will)
Wie sichere ich eine ausreichende Mobilität bei minimiertem CO2-Ausstoß?
(Wasserstoff-Batterie-sonsitge, ÖPNV Strukturänderung um viel höhere Kapazitäten und Reichweiten zu ermöglichen - Bahn-Mehrwertsteuerabsenkung ist nicht gerade ein großer Wurf).
Wie reduziere ich den Lastverkehr auf den Straßen drastisch (großer Anteil an Verkehrs-CO2)? (Maßnahmen zur massiven Umlagerung auf die Schiene, z.B. Ausbau des Frachtverkehrs, Schienennetz, Randbedingungen, ...)
Wie erreiche ich am schnellsten eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes aus Gebäudeheizungen? (keine Gießkannen-Förderung, sondern Ergebnis-Abhängige Förderung: umso höher, je mehr kWh/Jahr eingespart werden, Nachweis durch Heizungsrechnung. Dann würde man die Sanierung von wirklich schlechten Altbauten auf ein ausreichendes Niveau gezielt vorantreiben, und schlechte Handwersarbeit nicht fördern müssen. )
u.s.w., für jeden großen Sektor gezielte Strategien für Entwicklungsziele, für die dann die Politik die gesetzlichen Bedingungen schaffen muß. Das hätte ich von einer Regierung erwartet, nicht lose, punktuelle Einzelmaßnahmen.
Alle Fragen sind Technologie-Offen, Ergebnisoffen gestellt; es kommt aber drauf an, daß technisch-wirtschaftlich sinnvolle Alternativen zur heutigen Lösung rauskommen; erst wenn die klar sind, kann der CO2-Preis irgendetwas steuern. Ohne echte, nachhaltige Alternativen gibt es keine Steuerungswirkung, nur Frust und Kosten.