Ich hatte mal auf Youtube ein Video von einem deutschen Schwimmmeister gesehen, der einem Triathleten was über's Schwimmen erzählt. Und der hat damals dieses Abklappen des Unterarms als idealen Bewegungsablauf bezeichnet. Der hatte lange in den USA trainiert, also ist/war es dort vielleicht eine Zeit lang die Lehrmeinung?
Dass der Arm im letzten Wegabschnitt unter Wasser nicht gestreckt sein soll, dürfte mit den physischen Realitäten zusammenhängen, wie man den Arm am glattesten und rundesten wieder aus dem Wasser rauskriegt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man den Arm gestreckt bis zum Schluss durchzieht, damit würde man sich ja nicht nur nach unten drücken, anstatt nach vorne, sondern hätte den Arm außerdem in einer ungünstigen Stellung für's „nach vorne holen“.
Was die Handhaltung angeht, beim Bernoulli-Effekt musste ich schon schmunzeln. So naheliegend der Gedanke ist, man muss sich eine Hand doch nur mal anschauen und mit Oberflächen und Körperformen vergleichen, bei denen dieser Effekt wirklich auftritt.
Was die Wirbeleffekte und andere Einflussfaktoren auf den Widerstandsbeiwert oder den tatsächlich erzeugten Widerstand angeht, bleibt für mich der Fakt, wenn ich die Finger schließe, wie in Position C, mit einer ganz leichten Abwinkelung ausschließlich in der Handmitte, dann kann ich das nicht nur ganz leicht hinkriegen, das Ziehen fühlt sich dabei auch ein bisschen druckvoller an, als bei anderen, offeneren Fingerstellungen. Empfindest du das nicht auch so?
Ich bewundere dein gründliches Studium der Materie und deine methodische Herangehensweise, aber wenn mir meine Muskeln sagen, dass ich mit einer bestimmten Handstellung mehr Druck aufbaue, ist das ein nicht von der Hand zu weisender Umstand. Letzendlich könnten die Computermodelle (die ja anscheinend allen Studien zugrunde liegen, anstelle echter Messungen der auftretenden Kräfte im Wasser) ja auch mangelhaft sein. Gerade bei einem relativ komplexen Gebilde mit vielen unterschiedlich geformten und sich auch noch verformenden Oberflächen wie einer menschlichen Hand (die ja auch noch von Mensch zu Mensch unterschiedlich geformt ist). Wenn ich böse wäre, würde ich mich still wundern, ob diese Studien vielleicht alle dasselbe (unzureichende) Computermodell verwendet hätten
Ich warte mal ab. Ich danke dir, dass du dir die Mühe machst, all dieses Wissen hier zu teilen. Die ganzen Überlegungen sind sehr interessant, und verleiten mich dann zum Lesen solcher Studien

was ich sonst nicht mehr tun würde. Und das ist gut für's Denkvermögen
Ich habe aber auch immer im Hinterkopf, wie oft sich Studienlagen im Verlauf meines Lebens geändert haben, und manche eherne Wahrheit sich später als Unsinn herausgestellt hat
Letztendlich bleibt nur eins unangezweifelt, wie diese amerikanische Schwimmerin, die du ab und an erwähnst, zweifelsfrei beweist: pure Kraft und Ausdauer sind Gold wert

und durch nichts zu ersetzen