Just my 2 cents.
Weitere Argumente, die gegen einen Doping Verdacht von Koko sprechen:
1. Nike und Salazar stehen unter besonderer Beobachtung.
Sollte es tatsächlich Manipulationen gegeben haben,
wäre es extrem risikoreich (und unprofessionell),
weiter zu manipulieren.
Und das auch noch bei einer ausländischen Athletin
aus dem relativ dopingaversen Deutschland.
Bei einer Weltfirma und einem Toptrainer
kann ich mir solch eine Naivität bzw. Frechheit nicht vorstellen.
2. Koko und ihr familiäres und sportliches Umfeld wissen
(und kriegen es ständig wieder aufgetischt) um die Manipulationsvorwürfe
und die Gefahr möglicher Angebote und haben sich im Vorfeld nicht zuletzt aufgrund sehr vieler Nachfragen und Warnungen damit auseinandergesetzt.
So haben Sie sich nicht in direkte Obhut von Salazar begeben.
Sollte es trotz Punkt 1 Angebote geben,
ist sie und ihr Umfeld mental darauf vorbereitet
und kann man damit
- wenn man es will (meine Vermutung) -
viel entspannter bzw. ablehnend umgehen.
3. Koko ist mit ihren 22 Jahren und ihrem sehr, sehr kindlichen Wesen nicht zu vergleichen mit älteren gereifteren und abgekochten Athleten.
Irgendwie kann ich mir hier nicht so recht vorstellen, wie sie aufgrund ihrer Persönlichkeit nach Doping fragt/akzeptiert,
es anwendet oder sich verabreichen läßt
und in den Medien Doping weit von sich weist.
Sie wäre die (fast) letzte Person
(und ich traue es nach Jahrzehnten der Doping Beobachtung sehr sehr vielen Leuten zu und bin diesbezüglich bei anderen sehr sehr skeptisch.....),
der ich sowas zutrauen würde.
Da würde ich ausnahmsweise sogar mal eine Wette eingehen.
Das ist natürlich ein Gefühl
eines ansonsten aber beruflich sehr analytischen Menschen
und kein Faktum.
Leider haben sich ja dort schon viele vertan...
4. Koko findet dort im Vgl. zu Deutschland richtig professionelle Trainingsbedingungen(siehe auch Gwen Jorgensen: Unterwasserlaufbänder, ständige Manualtherapiemöglichkeiten vorhanden, Höhentrainingslager, viele Weltklasse Trainingspartner, aktuell innovativ führende Laufschuhmarke, chronobiologische Nahrungsoptimerung, etc.) vor und kann und wird sich 24 Std. am Tag voll auf Ihre geliebte Leidenschaft konzentrieren.
Alina Reh arbeitet noch 22 Std. die Woche nebenher.
Zudem trainiert sie fast nur alleine.
Insbesondere für Kurz- und Mittelstreckler, aber auch für Langstreckler suboptimal.
Hier liegt in D. bei der notleidenden LA und den Athletinnen großes Potential brach. Selbst bei Topvereinen wie Bayer.
Soeben war ich noch bei Bayer Dormagen beim LA Training
und habe Tanja Spill (5. über 800 m bei DM am WE in Berlin) beobachtet
und mit Ihrem Trainer gesprochen.
Selbst bei diesem Verein mit ausnahmsweise guter Anlage, Landesleistungsstützpunkt, Teilinternat und Nähe zur Spoho K
sind sie froh,
wenn sie eine Handvoll Trainingskameraden haben (Tendenz sinkend).
Kein Wunder, dass das nicht motivierend ist
und die (Vorsicht! Hier wird es etwas provokativer....)
sowieso motorisch schwache und leistungsunmotivierte 2000er Jahrgänge sich zu anderen Ablenkungen hingezogen fühlen.
Die Bedingungen dürften i.Vgl. in Oregon paradiesisch sein.
Dass ein derartiges Talent wie Koko dort noch einmal einen deutlichen Leistungssprung macht, überrascht mich nicht.
In Oregon würden sicherlich viele über sich hinauswachsen
und im höchst motivierten Team die "next%" aus sich sauber,
aber eben "euphorisiert", rauskitzeln.
Mit 22 Jahren sowieso.
Da ginge sogar bei mir in der AK 55 noch was.....
5. Wie schon geschrieben, war Koko schon immer so dünn (siehe auch ihre Mutter).
Sicherlich wie bei Gwen Jorgensen (in dem Faden haben wir das auch schon mal diskutiert) ein großer Vorteil und damit die Basis für diese Grenzleistungen.
Besondere Leistungen benötigen nun einmal extreme Menschen
(M. Steffny: "Vorne laufen die Bleistifte").
Bei Koko und Gwen ist das Gewicht der Grund, Grenzen überschreiten zu können.
Natürlich nicht ohne Risiko mit schmalem Grat zum Desaster.
Viel zu schnell nimmt eine mehrheitlich übergewichtige (Tendenz steigend)
und fettleibige Gesellschaft und ältere "Jury" dies zum Anlaß von Verdächtigungen.
Dass diese Jury teilweise aus tendenziell im Vgl. zu Läufern etwas schwereren Triathleten (Tendenz wie in der Gesamtbevölkerung steigend) besteht,
macht die Verdächtigungen noch subjektiver.
Eine weitere Reduktion ihres BMI durch die aktuellen Dopingstoffe
würde sicherlich zu Problemen führen und dürfte kontraproduktiv sein.
These (zusätzlich zum "in dubio pro reo"):
Das "süße" Mädchen ist sauber.
Und das ist gut so.
Off Topic:
Hat Helle Frederiksen für dieses Jahr (vllt. nach Kopenhagen)
tatsächlich Ihren Rücktritt erklärt?
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and that is even better.
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