Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wer sich differenzierter mit dem Doping speziell im Radsport auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich das Buch "Raubeine rasiert" vom Ex-Radprofi Paul Kimmage. Es ist meiner Ansicht nach eines der besten Bücher über den Radsport als Beruf, das es gibt.
Im Zentrum des Problems steht der einzelne, dopende Sportler. Aber nicht er allein. Es gibt ein System, das ebenfalls ein Teil des Problems ist. Wir wissen heute genau, dass die UCI ein Teil des Problems war. Dass die IAAF ein Teil des Problems war. Dass nationale Strukturen ein Teil des Problems sind, man denke nur an Russland oder China oder Spanien oder... Denkt nur mal an die Geschichte unseres eigenen Verbands.
Es ist aus meiner Sicht falsch, nur den einzelnen Doper zu sehen, aber nicht das System. Eigentlich dachte ich, wir hätten dieses Niveau der Debatte hinter uns gelassen, welches sich nur auf den einzelnen Täter konzentriert. Das schwarze Schaf wird an den Pranger gestellt, und alle machen weiter wie bisher. Das kritisiert auch der Titel dieses Threads, der ironisch vom nächsten "Einzelfall" spricht.
"doper stinken. alle. immer." ist insofern ein ziemlich halbschlauer Spruch, als dass er nicht vom Doping, sondern vom einzelnen Doper spricht und anprangert. Sündenbock gefunden, Diskussion beendet, Problem gelöst. Schön wär’s!
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Im organisierten Profi Mannschaft (oder Verbands-) sport würde ich dir ggf zustimmen. Aber um den geht es hier oft genug nicht. Und wenn man die Heulsusen im TV sieht... Ich hab doch nur ein Mal und es hat auch nix gebracht oder wenn man die oft zitierten dämlichsten Dopingausreden anschaut... Die haben nicht nur gedopt und betrogen, die räumen noch nicht mal auf danach und versuchen die Leute noch mal zu verarschen. Und spätestens dann stinken auch die, für die man vorher vielleicht noch einen gewissen Systemdruck hätte gelten lassen können. Dieses Kabinett des Schweigens und verarschens ist übrigens mit ein Grund dafür, dass das alles so lange so gut mit so wenig Folgen funktioniert.