Das Training ist im Kasten, heute war es nochmal eine lockerer Zweistuender (28km) bei Sonne pur und angenehmen 11 Grad am Morgen.
Auf dieser Liste will ich naechste Woche landen:
(Edit sorgt dafuer, dass man die Liste auch lesen kann). Rein von meiner Bestzeit (2:37:27 dieses Fruehjahr in London) sollte es ja klappen. Aber NY ist nicht London! Dazu kommt, dass letztes Jahr die Olympia-Trials der Amis am Vortag waren, sprich das Feld schwaecher war. Ich sprach mit der Sub-Elite-Koordinatorin fuer Laeufer im Bereich 2:20-2:35h. Sie sagte, dass sie sich dieses Jahr vor Anfragen nicht retten koenne und auch von den Zeitvorgaben her eigentlich qualifizierte Leute nicht annehmen konnte. Mit anderen Worten: es wird sauschwer, aber man muss Ziele ja ordentlich hoch stecken.
Ich fuehle mich naemlich beaengstigend gut. Die Erkaeltung hat mich zwar einen weiteren Testhalbmarathon und eine Woche Trainingsausfall gekostet, aber das ist nicht weiter schlimm. Die Vorzeichen sind soweit gut: meinen Vereinskollegen vom Nike Central Park Track Club Jacob Cooper, letztjaehrig 82. liess ich beim Queens Half hinter mir. Triathlet Sebastian Leins aus Koeln, der mich beim Run am Ring um eine Minute schlug, lief heute in Frankfurt eine 2:33.
Alle meine Tempolaeufe habe ich im huegeligen Central-Park absolviert und mich dabei ausgezeichnet gefuehlt. Das ist sehr wichtig, da der Marathon hier alles andere als flach ist und insbesondere am Ende im Central Park seine Zaehne zeigt. Dazu habe ich es irgendwie hinbekommen knapp zwei Kilo weniger als im Fruehjahr mit mir herumzuschleppen, was natuerlich auch meist hilft.
Einen 2:10h-Lauf mit 1:30h im Marathontempo - drei Runden im Park - brachte ich letzten Sonntag als letzte wirklich harte Einheit hinter mich. Dienstag lief ich dann nochmals 2*15' im Halbmarathontempo (3:30/km), Freitag 2*10' dasselbe.
"Go with the flow" heisst mein Motto dieses Mal. Ich werde erstmalig ohne Uhr oder anderen Gimmick starten, weil ich einfach mal was Neues probieren will. Mein Tempogefuehl ist sehr ausgepraegt und exakte Splits lassen sich auf so einer coupierten Strecke so oder so nicht laufen.
Ein erster Zwischentest ist der Anstieg zur Pulaski-Bridge auf der die Halbmarathonmarke ist. Wenn ich mich dort so fuehle wie in London (Halbmarathon auf der Times Bridge), dann kann es losgehen. Es folgt kaum spaeter die sehr schwer zu laufende Queensborough Bridge auf der es ca. einen Kilometer bergan und dann ruppig bergab geht. Man verlaesst die fuer Zuschauer gesperrte und damit ruhige Bruecke auf die 1st Avenue. So wie dort muss sich der Einlauf in ein Stadion anfuehlen, denn der Laerm ist ohrenbetaeubend.
Ab hier wird es "tricky". Die 1st Avenue ist laut und aufregend, dazu noch leicht abfallend. Hier wurden schon unzaehlige Rennen verloren. Die Elitejungs setzten hier die ersten Attacken, da wird durchaus mal ein Kilometer im 2:40er Bereich gepruegelt.
Der Anfang vom Ende ist die Bronx bei Km 33. Erst noch flach, klettert man die 5th Avenue spaeter stetig steigend entlang des Parks. Das ist schlicht grausam, hier 'stand' ich die letzten beiden Male. Auf Haelfte des Parks geht es dann in denselben und man ackert sich die letzten, nicht endend wollenden Meilen staendig auf und ab Richtung Ziel, wobei die Bergabpassagen nahe am Krampf und die Bergaufpassagen mit heftigem Kampf zurueckgelegt werden, so dass man eigentlich nie weiss, ob hoch oder runter schlimmer sind.
Wenn ich anschliessend die 600m nach Hause kaum mehr schaffe, dann war es ein gutes Rennen.
