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Zitat von schnodo
Vielleicht kommt mal jemand auf die Idee, dass es hilfreich sein könnte, nicht nur in den Zielen, sondern auch in den Handlungen deutlich von Rechtsextremen unterscheidbar zu sein. Aber was rede ich... 
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Rede nur weiter, es gibt auch stille Mitleser, die es interesssieren könnte, nehme ich an.
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Zitat von schnodo
Das war nicht als Versuch gedacht, den Rechtspopulismus zu erklären, der sich aus verschiedensten Quellen speist. Ich wollte lediglich ausdrücken, dass aus meiner Sicht die oben genannten Methoden nicht dabei helfen, ihm das Wasser abzugraben, sondern das Gegenteil bewirken.
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Danke, Du erklärst meine Gedanken oft präziser, als ich sie auszudrücken vermag
Ich habe zunehmend den Eindruck (nicht speziell hier im Forum, aber gelegentlich auch hier), daß im politischen Diskurs es sich auf stetige Polarisierung zuspitzt: wer nicht meine Meinung teilt, ist für den "Feind". Für die AfD ist die ganze Gesellschaft linksgrünversifft, für die Linken ist der Rechtsextremismus in der Mitte der Gesellschaft angelangt. Beide Argumente sind ein super Vorwand, die eigene Ideologie als alternativlose Vision darzustellen, um "Freiheit und Demokratie" oder "die Zukunft dieses Landes" o.ä. zu sichern gegen diesen einen Gegner. Diese Sicht unterstellt, daß jeder, der die propagierten Werte und Lösungen nicht weitgehend gutheißt, den bösen Gegner unterstützt - und läßt außer Acht, daß es immer noch jede Menge anderer Möglichkeiten, Lösungen und Werteskalen gibt in der "Mitte der Gesellschaft". Mir mnacht das Sorge, denn mit dieser Methode haben schon verschiedene totalitäre Systeme ihren Siegeszug begonnen, Nazis wie Kommunisten wurde ihr Weg von Menschen bereitet, die nur "Gutes" wollten. Dagegen glaube ich, daß nur eine entschiedene Abwehr gegen alle solchen "alternativlosen" Vorstellungen die Freiheit und Demokratie sichert, und diese Haltung sah ich im verlinkten Artikel gespiegelt.
Übrigens, so gut ich finde, daß es hier im Forum möglich ist, sich halbegs sachlich über kontroverse Vorstellungen auszutauschen, so besorgniserregend finde ich, daß z.B. beim Mittagessen in der Kantine kaum noch jemand bereit ist, sich auch nur kurz zu politisch-gesellschaftlichen Themen zu äüßern. Was vor 10 Jahren noch normal war, daß Tagespolitik besprochen wurde, gibt es nicht mehr: die meisten lenken sofort auf Sport, Arbeit oder Wetter ab, wenn einer etwas anfängt. Wem nützt eine solche Entwicklung? Sicher nicht der Freiheit und der Demokratie, und schon gar nicht der Entwicklung von mündigen Bürgern, die dafür eintreten.