An qbz:
Danke für die Erläuterungen auf meine Fragen. Es macht mir klar, daß für Dich der Kampf gegen "rechts" offenbar alle anderen Unanständigkeiten dieser Welt zur Nebensache werden läßt, und dieses hohe Ziel auch bereit bist, Grundprinzipien der Demokratie und Meinungsfreiheit zu verletzen. Du bist damit nicht allein - die Haltung gibt es leider Links wie Rechts, im Glauben, für die "einzig richtige Sache" zu kämpfen, und für diesen Zweck jedes Mittel zu akzeptieren. Es sit interessant zu sehen, wenn man außen steht (also weder links noch rechts stehen will), wie ähnlich die Grundverhaltensmuster und Argumentationen sind gegen den jeweiligen Gegner (es geht mir hier um Struktur, nicht um Inhalte).
Meine Haltung ist es nicht; ich bin eben nicht überzeugt, daß es nur ein richtiges Modell für die Gesellschaft gibt, sondern daß sehr wohl in offener Konkurrenz die verschiedenen Vorstellungen die Gesellschaft mit prägen dürfen und sollen - mit offenem Ausgang, solange keine Gewalt ins Spiel kommt. Dabei verstehe ich unter Gewalt eben nicht nur Mord, sondern jeglichen Eingriff in die Handlungs- und Meinungsfreiheit andersdenkender. Problematische Ideologien gibt es viele; nur eine davon als "DEN FEIND" herauszupicken, und im Vergleich alle anderen als harmlos zu sehen, ermöglicht es diesen anderen, um sich zu greifen, mit vergleichber großen Gefahren für die Freiheit und Demokratie. Ich halte es für falsch, Linke, Autonome, AfD-Wähler, Nazis, Salafisten, etc. pauschal zu verurteilen; es gibt keine Sippenhaft wegen den Verbrechen einzelner Mitglieder, egal ob AfD, Grüne oder Muslime. Ich möchte lieber bei jedem konkret auf das schauen, was bei ihm m.M.n. falsch ist (und dagegen auch was tun, in allen Fällen) - aber auch (an)erkennen, wo sie Recht haben könnten, oder zumindest auf vorhandene Probleme hinweisen. Wir leben nicht in Mittelerde mit ab Geburt bösen Orks und guten Elben, es sind alles Menschen mit ihren Irrungen und Wahrheiten.
Belassen wir es dabei, wir sind beide nicht bereit, missioniert zu werden
