
Ich kann euch gar nicht sagen wie einladend diese Almen ausgesehen haben.
Bei einem flachen Rennen denke ich, hätte ich die letzten 3-4 km so in ca 20 Minuten absolvieren können. Mit der Strecke die sich nun langsam vor uns offenbarte sank meine Stimmung etwas, denn wir hatten noch einige hundert Höhenmeter zu absolvieren, 4 Schneefelder zu queren und das auf Wanderwegen die etwas feucht waren. Ich versuchte die noch verbleibende Zeit bis zum Sonnenuntergang abzuschätzen und das mit meiner Vermutung abzugleichen die wir für die letzten Abschnitt brauchen würden. Und kam auf einen für mich erfreulichen Puffer von etwas 30-45 Minuten, fragt mich nicht woher ich diese Zahlen habe und ob die sinnvoll sind. Ich habe sie mir selbst geglaubt und mich daran erfreut.
Dementsprechend gestalteten wir auch die letzten km. Wir genossen das Panorama, den Wettkampf unseren Sport.
Das Ziel kam damit immer näher. Leider war meine Verpflegung geschrumpft auf etwas Wasser und damit wurden meine Schritte etwas unsicher und größere Stufen bzw schmale Stellen passierte ich bevorzugt mit Hilfe.
Die Südwandhütte kam bald in unser Blickfeld damit konnten wir die letzten paar hundert Meter komplett sehen. Also den letzten Anstieg zur Hütte und dann die Querung über die Schneefelder hin zum Ziel.
Man kann den Weg auf dem Foto etwas erkennen, wenn man es leicht heranzoomt.
Beim letzten Checkpoint war dann alles klar. Wir waren sicher es ins Ziel zu schaffen, vor Sonnenuntergang und in den Top 20. Also nutzen wir die Zeit für Fotos, zum plaudern mit der Crew und zum genießen des Panoramas.
Die Schneefelder waren dann gut passierbar und nachdem letzten wartete dann auch meine Freundin auf mich.
Über einen einfachen Waldweg ging es dann noch runter ins Ziel, bei dem man von der Crew mit Kuhglocken und super Stimmung erwartet wurde.
Die Organisatorin lässt es sich nicht nehmen jeden Einzelnen Finisher persönlich zu begrüßen und zu umarmen und man fühlt sich im Ziel wie der Teil einer neuen großen Familie.
Das war nun also mein Austrian Extreme 2019.
Meine Endzeit war 15 h 35 min und 40 Sek. Teilzeiten 1:15 Schwimmen, 7:42 Rad (mit allen Pausen) 6:21 Laufen und der Rest sind Wechselzeiten in T1 und T2.
Wäre es schneller gegangen. Ja absolut die Wechsel wären schneller gegangen, das Umziehen wäre manchmal nicht nötig gewesen und vor allem auf den letzten km den Berg hoch hätte ich sicher auch noch eine höhere Pace halten können ABER das war von Anfang an nicht mein Ziel, ich wollte diesen Wettkampf genießen in allen seinen Facetten, ich wollte mit einem Lächeln ins Ziel kommen und nicht vollkommen zerstört und ich wollte ein unvergessliches Erlebnis für mich schaffen und wenn möglich für meine Freundin und meinen Bruder.
Der Autxtri 2019 hat all dies für mich erfüllt und ob ich nun 10-15 min schneller gewesen wäre oder nicht spielt zum Glück überhaupt keine Rolle.
Sollte es dieses großartige Rennen in ein paar Jahren noch immer geben werde ich definitiv wieder an Start gehen mit der gleichen Zielsetzung wie dieses Jahr.
Für die nächsten Jahre gibt es schon wieder neue Pläne und Ziele und ich freue mich darauf ähnlich schöne Rennen (wenn auch kürzer) in Angriff nehmen zu können.