Jetzt nutze ich einmal die freie Zeit an diesem Montag, denn so langsam wird mein Kalender voller und voller. Die Nizza Vorbereitung fing bei mir an diesem Wochenende an. Und dann laufe ich mir, wahrscheinlich wegen 14 Tage Pause, am Samstag direkt eine Blase

Ärgerlicher Zwischenfall, welcher das Rennen in 89 Tagen aber nicht beeinträchtigen sollte.
Ich selbst bin mir noch einen kurzen Rennbericht zu Rund um Köln schuldig. Zumindest möchte ich ein paar Punkte aufarbeiten, welche mir beim Rennen aufgefallen sind.
Als erstes einmal: Wie bitte kann das Wetter innerhalb von gefühlten 12 Stunden so verdammt warm werden. Es war mit eines der wärmsten Rennen (mit Roth 2017 und der ein oder anderen Sprint Distanz), welches ich bisher gemacht habe. Und jetzt kommen dieses Jahr noch ein paar Rennen. Das wird sicher sportlich. Meine 1.5 Liter Getränke haben für die knapp 3h10 nicht ausgereicht. Und das heißt für mich schon etwas.
Erstens: Verpflegung für Athleten auf der Radstrecke war an zwei Stellen durch jeweils 4 Personen. Zwei hatten 0,5 Liter Wasserfalschen, Zwei hatten Gels oder Riegel. Und in der zweiten Runde waren die Wasserflaschen auch schon leer, so dass es nur noch Riegel und Gels gab. Fand ich etwas schade, da ich beim Riderman letztes Jahr mit wirklich vielen Flaschen und guter Verpflegung unterwegs war.
Zweites Thema bei der Verpflegung: Gels und Riegel sind auch bei den Radfahrern ein fancy Ding. Auf den Magen für das Laufen muss man nicht so schauen, weshalb beim Radfahren im Amateurbereich wohl nicht so viel Wert darauf gelegt wird. Aber was mich sehr gestört hat war, dass Gel und Riegelpackungen einfach in die Walachei gepfeffert wurden. Und zwar nicht nur vereinzelt sondern wirklich von vielen Leuten. Wenn es jetzt um die letzten Sekunden geht und man in der Stadt auf dem Weg zum Ziel ist, dann ist es noch minimal verständlich. Aber auf den Land- und Bundesstrassen reihenweise Gelpackungen an den Rand zu werfen, wenn man im Feld mitrollen kann. Naja, die Taschen am Rücken sind ja nur zur Deko darauf genäht.
Ich habe dann im Feld sogar noch mit einem Bekannten darüber gesprochen und in den Lizenzrennen gibt es dafür aus sofort DSQs. Aber da ich nur in der zweiten Gruppe war, hatten wir weder Refs noch sonstige Begleitung. Schade.
Aber nun zum Rennen: Für mich lief es die ersten 10km richtig gut. Ich konnte die Kurven gut mitfahren und mich von meinem Startplatz etwas weiter hinten im Startblock nach vorne arbeiten. Mein Ziel war es nach 17km am ersten Anstieg vorne in den ersten Reihen zu sein, damit ich über die Welle in der Gruppe bleibe.
Leider wurde an einer Verkehrsinsel so sehr gebremst, dass ich nur über den Bordstein ausweichen konnte. Und dadurch bist du dann erstmal ganz hinten in der Gruppe. Also musste ich mich wieder nach vorne arbeiten. Das war schon sehr sportlich. Und es kam wie es kommen musste. Der erste Anstieg, 8000 Watt, Großes Blatt stehen lassen und versuchen vor zu kommen. Aber diese 8000 Watt wurden auch ganz vorne getreten, so dass ich am Ende des Anstiegs knapp 15 Fahrer zu weit hinten war. Da war die Lücke zur ersten Gruppe auch gerissen. Ich habe dann versucht über die Wellen noch dran zu kommen, aber das klappte nicht mehr. Ein Kumpel hat die erste Gruppe gemacht und gesagt, dass die ersten KM danach zwar lockerer gefahren wurden, aber unsere drei Mann Verfolgergruppe war damit raus.
Kurz habe ich noch überlegt, ob es etwas bringt weiter zu dritt vorne zu Fahren, aber dann haben sowohl der Puls als auch die NP gesagt: Tom, du lässt dich jetzt von Gruppe zwei einholen und gut ist.
Gesagt, getan und schön mitgefahren. Technisch und Taktisch habe ich es anscheinend im Feld noch nicht so drauf. Während der normalen, flachen Stücke bin ich im Feld immer wieder weiter hinter gereicht worden. Aber das war kein Problem, da die Beine heute doch besser waren und die Anstiege mir sogar Spaß gemacht haben. Mit 360 bis 400 Watt habe ich mich dann immer über die Ansteige wieder nach vorne gearbeitet und war für die Abfahrten vorne in der Gruppe. Das gab mir mehr Sicherheit und ich konnte mich gut an der Linie der Starter vor mir orientieren. Es gab nur einmal den Moment an dem ich dachte: Okay, das ist Risky. Aber dann habe ich weiter in die Kurve gehalten, da vor mir auch noch niemand weggerutscht war.
Am letzten oder vorletzten Anstieg habe ich dann zwei Jungs aus Augsburg verloren, so dass ich alleine in der zweiten Gruppe unterwegs gewesen bin. Ganz flott sind die Teams vorne nicht mehr gefahren, da schon klar war, dass es nichts mehr zu holen gibt. Das letzte Stück, sagen wir mal 5 KM vor dem Ziel war es dann schon so, dass man mit 280 Watt die Gruppe angeführt hatte. Und das war mir für ein Radrennen dann doch etwas zu gemütlich und da ich in das "risikoreiche" Ziel nicht als letzte Einfahren wollte habe ich mich ganz nach vorne gesetzt. So ging es dann rein nach Köln und zurück über den Rhein auf die Zielgerade.
Als Triathlet, wenn du dann mal ein paar Minuten über der Schwelle trittst, dann wirst du von den guten Radfahrern auf den letzten 1000m überholt. Aber für einen kleinen Sprint hat es noch gereicht und insgesamt bin ich mit fast 39kmh in die Top 100 gekommen.
Meine Ziele: Spaß haben, im Feld etwas sicherer werden und vor allem etwas flotter abzufahren habe ich mit dem Rennen auf jeden Fall erreicht. Etwas schade war, dass ich die erste Gruppe nicht erreicht habe. Die Wattwerte von meinem Freund aus Augsburg entsprachen nämlich an den Anstiegen fast den meinen (also auf Körper umgerechnet). Da hätte ich theoretisch also mitfahren können. Aber seis drum. Köln hat mega viel Spaß gemacht und ich habe etwas für meine Sicherheit auf dem Rad getan.
Bilder gibt es leider keine, da ich ausnahmsweise einmal alleine unterwegs war. Und das Handy im Rennen rauszuholen wäre noch dämlicher als alles an Verpackungen in die Landschaft zu pfeffern.
Dafür gibt es die
Strava Einheit und ein paar ungekaufte Fotos bei
Sportograf 
Und das war mein Ausflug in den Radsport.
Viele Grüße
Tom