Aerodynamik ist oft nicht so ganz einfach zu kapieren.
Das habe ich aus zahlreichen Tests & Positionsänderungen der letzten Zeit gelernt.
2cm mehr oder weniger Überhöhung ist ganz schön viel.
Wenn man 2 cm tiefer geht, muss man oft bei der Position ganz schön viel anpassen, dass man auch weiterhin stabil sitzt. Wenn es zu viel ist, drückt man sich von der Tendenz her manchmal auch weiter mit den Schultern wieder raus - und fährt nicht unbedingt tiefer.
Bin selbst Anfang der Saison um 1,5 cm tiefer gegangen. Es war schon ein Folterinstrument. Zwar etwas schneller, aber weniger als erhofft. Für kurze TTs ist man ja leidensfähig.
Weiteres Beispiel: enge Armschalen sind nicht immer schneller. Ich habe das selbst gemerkt, wo ich auf 14 cm Mitte-Mitte gegangen bin und danach letztens wieder auf 17 cm Mitte-Mitte zurück. Mit der engeren Führung waren die Schultern oben breiter - ich konnte sie kaum mehr eng ziehen. Mit der breiteren Führung unten geht das fast von alleine oder mit sehr viel weniger Mühe und Widerstand.
Gerade die Schultersache macht bei mir persönlich - zwar recht kleine Statur aber breite Schultern - viel, sogar sehr viel aus.
Habe dann noch Extensions geändert. Die Überhöhung habe ich wieder um 0,5 cm reduziert, also gegenüber der Vorsaison "nur" 1 cm tiefer.
Dieser halbe Zentimeter (!) hat extrem Komfort gebracht und gesamt eine erheblich bessere Statik auf dem Rad. Sattelsitz auch viel besser möglich. Kopf tief ziehen auch leicht möglich, ebenso mit breiteren Armpads enge Schulterführung.
Hat am Ende 1 Minute auf 42 Minuten im TT gebracht - bei gleicher Leistung.
Ich will damit sagen: es kommt drauf an. Es gibt möglicherweise tendentiell schnellere Sachen, aber sowas wie Schulterbreite bzw. die Möglichkeit sich frontal kleiner zu machen (Schultern enger ziehen etc), wird glaube ich recht häufig vernachlässigt. Dann sieht es vielleicht von der Seite "aero" aus, aber im Grunde zählt ja das frontale Bild.
Ob du also wirklich 2 cm hoch musstest - weiss keiner. Meiner Erfahrung nach braucht es oft nur erheblich kleinere Schritte für große Änderungen.
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