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Zitat von Hafu
Wenn ein Alexander Gauland mal wieder bei Anne Will vor ein bis zwei Mio Zuschauern ..., trifft er dort in der Mehrheit auf ein politisch interessiertes Publikum, das wohl mehrheitlich in der Lage ist, seine Aussagen zu bewerten, ....
Wenn dagegen ein Youtube-Influencer mit mehreren Mio Abbonenten,... und mehrheitlich ein politisch eher wenig informiertes und politisch wenig interessiertes Publikum als Stammzuschauerschaft hat, plötzlich mit umfassenden politischen Botschaften überrascht, muss man in meinen Augen schon auch die potenzielle Problematik, die einer solchen Situation innewohnt, erkennen.
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Das klingt so, als ob Propaganda je nach Publikum unterschiedlich bewertet werden sollte. Abgesehen von der praktischen (Un)Durchführbarkeit sehe ich darin schon auch ein Problem bezüglich der Gleichbehandlung der Menschen. Bei diesen Voraussetzungen stellt sich ja auch die Frage, inwieweit das "wenig interessierte Publikum" überhaupt wählen soll/darf, wenn sie Betreuung bei der Interpretation von medialen Inhalten brauchen. Das meinst Du dann aber vermutlich doch nicht.
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Dass er im konkreten Fall des diskutierten Videos mit vielen der vorgetragenen Argumente recht hat und er letzlich eine Wahlempfehlung für eine demokratische Partei, die sich ohnehin im Aufwind befindet und längst Mainstream ist, begünstigt hat, kann man durchaus als erfreulich werten.
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Hängt die Zulassung von Propaganda auch noch von den Zielen ab? Ich sehe die gleiche Qualität und Manipulation in so einem Video, egal ob es für die Ideen der Grünen, der AFD oder der MLPD einseitig polemisiert.
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Bei anderen Fragestellungen könnten bei ähnlichen Rahmenbedingungen auch weitaus unerfreulichere Folgen durch Wahlbeeinflussung eines ansonsten politisch eher wenig interessierten Publikums durch radikale Positionen entstehen.
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Tja, ohne Einschränkung der freien Meinungsäußerung und Vorgabe von Inhalten wird das nie zu verhindern sein. Ziel sollte sein, den Menschen Kompetenz in der Beurteilung von Propaganda zu geben (egal ob für gutes oder böses). Einschränkungen sind bester Nährboden für Verschwörungstheorien und denkbar unpassend zu einer freiheitliche Demokratie.