Zitat:
Zitat von Zarathustra
Nein, nach christl. Vorstellung ist Gott einfach. Warum genau sollte er komplex sein?
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Glücklicherweise haben Theologen dazu konkrete Antworten notiert.
Im 16. und 17. Jahrhundert unterschied man absolute Eigenschaften Gottes (attributa aboluta) von der relativen Eigenschaften (attribute relativa).
• Absolute Eigenschaften waren auch ohne Bibel und Bekenntnis denkbar. Zu ihnen zählten man die Ewigkeit Gottes, seine Allgegenwart, seine Unveränderlichkeit oder seine Unendlichkeit.
• Relative Eigenschaften kamen Gott zu in Bezug auf Schöpfung und Heilswerk. Zu ihnen zählten man seine Heiligkeit und Liebe, seine Barmherzigkeit und seine Weisheit.
Der Theologe Quenstedt bestimmte die Eigenschaften Gottes als
- Vollkommenheit
- Glückseligkeit
- Einheit
- Unkörperlichkeit
- Wahrheit
- Unabhängigkeit
- Ewigkeit
- Unermesslichkeit
- Unveränderlichkeit
- Unfassbarkeit
- Lebendigkeit
- Unsterblichkeit
- als Wille
- als Verstand
- als Allwissenheit,
- Freiheit
- Güte
- Liebe
- Gnade
- Barmherzigkeit
- Geduld
- Heiligkeit
- Gerechtigkeit
- Macht
- Wahrhaftigkeit.
Das Erste Vatikanische Konzil betonte, "...dass ein wahrer und lebendiger Gott ist, Schöpfer und Herr des Himmels und der Erde, allmächtig, ewig, unermesslich, unbegreiflich, an Vernunft und Willen sowie jeglicher Vollkommenheit unendlich".
(Alles zitiert aus "Der Dogmenwahn" von Heinz-Werner Kubitza.)
Dieser Gott ist also einfach? Dann müssen wir feststellen, dass das Wort "einfach" plötzlich das Gegenteil bedeutet.