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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
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Alt 19.04.2019, 08:26   #1364
qbz
Szenekenner
 
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.519
Zitat:
Zitat von Nobodyknows Beitrag anzeigen
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Im Zuge des Kohleausstieg sollen Kraftwerksbetreiber Entschädigungen in Milliardenhöhe aus Steuergeldern enthalten.
Ist die FfF-Bewegung für eine Tolerierung dieser Milliardenzahlungen durch die Bevölkerung eher förderlich oder eher hinderlich?
......
Das kann man jetzt noch eine Zeitlang fortsetzen:
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Man kann doch aus meiner Sicht nicht diejenigen, die sich aktiv für die Abschaltung der Kohlekraftwerke engagieren, zum Teil mit viel weitgehenderen Aktivitäten als FfF wie Besetzungen (Ende Gelände), dafür verantwortlich machen, dass die Bundesregierung den Betreibern eine hohe Entschädigung bezahlt, dass sie alte Kraftwerke zum Zeitpunkt vom Netz nehmen, der vorher schon geplant war. Die Verbindung von Stromlobby und Regierungsparteien hebt eine FfF-Bewegung oder auch die parteienübergreifende Klimaschutzbewegung nicht auf, dafür braucht es eine andere linke Politik. Linke Kabarettisten wie "Die Anstalt" kritisieren die Bundesregierung für diese Extragewinne der privaten Wirtschaft aus öffentlichen Mitteln für das Abschalten veralteter Kraftwerke, ebenfalls die Linke. Aber Alternativen zur Umverteilung öffentlicher Mittel an grosse Konzerne, was ja auch ausserhalb des Energiesektors passiert, erfordern andere politische Mehrheiten wie die heutigen. Soll jetzt die Klimaschutzbewegung erst darauf hinarbeiten und ihr primäres Ziel hintanstellen? Das würde sie spalten.

Grundsätzlich stellen sich solche Fragen immer bei einer Politik, die Reformen und Strukturwandel einfordert, nämlich inwiefern die Träger einer Reformbewegung für die Durchsetzung von mehr oder weniger "systemintegrativen" Änderungen gegen konservative bis reaktionäre Kräfte von diesen auch ge(miss)braucht werden. Die Antwort der Linke darauf ist, dass Menschen über die Beteiligung an solchen Bewegungen und dem Engagement für progressive Ziele (CO2-Reduktion in dem Fall) hinaus auch erfahren, wie eben unser System funktioniert, und sich dann vielleicht eher für grundsätzlichere, schwerer erreichbare System-Reformen engagieren, z.B. für weniger Lobbyismus und mehr demokratische Kontrolle. Jeder, der in der Klimaschutzbewegung aktiv ist, lernt auch eine Menge über Kapitalismus. Man kann aber nicht auf Reformen und Alltagspolitik verzichten, weil es diesen sog. "Doppelcharakter" von Reformen gibt, und sich nur für radikale Systemänderung als erste Voraussetzung einsetzen, dann landet man schnell bei politischen Sekten.

@Nobodyknows: Vertrittst Du jetzt die Ansicht, man sollte auf schnelle Massnahmen zur CO2-Reduktion verzichten? Weshalb? Weil grosse Konzerne damit Extraprofite machen?.

Geändert von qbz (19.04.2019 um 17:35 Uhr).
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